Die Saison für Marillenknödel hat schon begonnen.
Meine Lieblingsmarillen-Sorten sind die Ananas-Marille und die Ungarische Beste, beide etwas spätere Sorten, die nicht nur bei uns im Burgenland daheim sind, sondern auch unter den Wachauer Marillen neben der „Klosterneuburger“ am häufigsten zu finden sind.
Früher stand ein großer Baum im Garten meiner Schwiegereltern, irgendwann hat den der Schlag getroffen und aus war es mit der Pracht, was auch uns sehr getroffen hat, vorbei war es mit der üppigen Marillenernte.
Ein ähnliches Schicksal erlitt auch ein kleines Marillenbäumchen in unserem Garten, die ersten zwei, drei Jahre trug es immerhin so viele Früchte, dass man zumindest einmal eine stattliche Menge Marillenknödel machen konnte (für Marmelade reichte es nie).
Später gab es zwar Blüten im Frühling aber keine Früchte.
Jetzt darf eine Kletterose auf den Baum hinauf wachsen, vielleicht gibt es dann im Herbst ein paar Hagebutten.
Entgegen traditionellen Rezepten, mache ich unsere Fruchtknödel meist aus Brandteig, weil der Hausherr die Knödel so am liebsten mag, alternativ habe ich noch zwei andere Teig-Rezepte aufgeschrieben, die ich ebenfalls gerne für Obstknödel verwende.
Die Teigmenge reicht je nach Grösse der Früchte für 8-10 Stück
Die Marillen sollen schön reif – aber nicht zu weich sein.
Ich öffne sie ein an der Naht, schneide sie aber nicht ganz durch, löse den Kern raus und stopfe statt dessen ein Stück Würfelzucker rein.
Brandteig. Es gibt auch die Methode, den Kern mit einem Kochlöffel zu entfernen, dabei umfasst man die Marille und stößt den Kern mit dem Kochlöffelstiel von der Blattseite her raus. Man muss allerdings acht geben, dass die Frucht innen keine braunen Stellen hat, was bei sehr reifen Marillen oft der Fall ist.
Für den Brandteig:
1/8 l Wasser
1/8 l Milch
60 g Butter
1 Priese Salz
250 g Universalmehl
1 Ei + 1 Eidotter
Wasser, Milch, Butter und Salz in einem Topf aufkochen. Mehl auf einmal in die Flüssigkeit geben, bei kleiner Hitze mit einem Kochlöffel rühren, bis sich der Teig als dicker Knödel vom Topf löst.
Topf von der Kochstelle nehmen. Eier in die etwas abgekühlte Masse geben, solange rühren (geht einfach mit dem Knethaken des Handmixers oder in einer Küchenmaschine) bis der Teig glatt ist.
Teig auf einer Arbeitsfläche zu einer Rolle formen.
Von der Teigrolle Scheiben schneiden, flachdrücken, je eine Marille damit umhüllen, Knödel formen, dabei darauf achten, dass die Nähte gut verschlossen sind.
Topfenteig:
70 g Butter
1 Ei
Schale von 1/2 Zitrone
350 g Topfen (20 Prozent Fettgehalt)
75 g Weizenmehl
75 g Hartweizengrieß
1 Prise Salz
Teig zubereiten: Mit einem Handmixer die Butter schaumig rühren, dann das Ei, Zitronenschale und eine Prise Salz, zum Schluss den Topfen leicht unterrühren. Mehl und Grieß unterheben. Den Teig 1/2 Stunde (besser noch länger) kühl rasten lassen.
Den Teig zu einer Rolle von 7 cm Durchmesser formen. Der Teig soll keine Lufteinschlüsse enthalten.
Nun jeweils eine gefüllte Marille auf ein Teigstück legen und zu einem Knödel formen, sodass die Marillenstücke komplett vom Teig umhüllt werden.
Hier habe ich beide Sorten – für mich Topfenteig, für den Hausherrn Brandteig gemacht. Beide gut, dennoch, zu den fruchtigen Marillen schmeckt mir persönlich der Topfenteig besser!
Wasser mit Salz in einem Topf leicht wallend zum kochen bringen, die Knödel einlegen, mit einem Kochlöffel leicht anstoßen, damit sie sich nicht am Topfboden anlegen, dann etwa 10 Minuten ziehen, auf keinen Fall stark kochen, lassen, bis sie nach oben steigen.
Für die Brösel:
120 g Butter
80 g Semmelbrösel
60 g geriebene Haselnüsse (Mandeln oder Nüsse, man kann auch gehackte Pistazien dazu mischen)
2 P Vanillezucker
Abgeriebene Zitronenschale
1 TL Zimt
Wer keine Nüsse mag, nimmt 140 g Semmelbrösel
Brösel und geriebene Nüsse in Butter goldgelb rösten. Mit Vanillezucker, Zitronenschale und -wer mag – Zimt würzen.
Die gekochten Knödel mit einem Siebschöpfer aus dem Wasser nehmen, auf Küchenpapier leicht abtropfen lassen und in den gerösteten Bröseln wälzen, reichlich mit Zucker bestreuen.
Alternativ Kartoffel/Topfenteig
200 g trockener Topfen 20 %
200 g Kartoffeln, mehlige Sorte (gekocht, geschält, gut ausgedämpft, durchgedrückt)
40 g flüssige Butter
2 Eigelb
80 g Universalmehl (die Mehlmenge richtet sich danach, wie trocken der Topfen ist, eventuell in einem Tuch über einem Sieb über Nacht abtropfen lassen)
1 EL Weizengrieß
Etwas Salz
Alle Zutaten zu einem Teig vermengen, 1/2 kühl Stunde rasten lassen – die Knödel mit gut bemehlten Händen formen, da der Teig eine weiche Konsistenz hat. Ich koche vorher immer einen kleinen (ungefüllten) Probeknödel.
Auch diesmal wurden die köstlichen Pistazien-Semmelbrösel verwendet.
Die nächsten Marillenknödel mache ich auch aus Brandteig
Danke, liebe Eva! Bin neugierig, wie Du es findest
Hallo liebe Brigitta,
3erlei Teig und all die Marillenknödel sehen so super aus. Ich werde es unbedingt mal mit Brandteig versuchen, denn das ist neu für mich. Wieder was gelernt :). Ein wunderschöne Wochen und herzliche Grüße
Ingrid
Freut mich, liebe Ingrid! Der Brandteig hat einen nicht zu verachtenden Vorteil: er lässt sich super formen 😉
Liebe Grüße Brigitta
Danke für deine leckeren Rezepte! Ich mache sie ja mit Kartoffel- od Topfenteig, aber werde sie dieses Jahr mit deinem Brandteig probieren- kann nur gut sein!
Was dem Hausherrn schmeckt kann ja nur gut sein 😉
Danke Gabi :-*
Bin gerade dabei es nachzukochen – allerdings mit Zwetschgen- sehr früh dieses Jahr , aber österreichisch und süß!
Hmmm – heuer ist alles viel früher. Ich freue mich für Euch!
Guten Hunger! 😘