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Letscho

13. Juli 2018

Letscho ist aus der ungarischen Küche nicht weg zu denken, Letscho ist aber auch im Osten von Österreich, ganz besonders im Burgenland überaus beliebt.
Bei meiner Schwiegermutter stand es im Sommer sehr oft am Speisplan, mussten doch die Paprika- und Paradeiser, die sie im Garten angebaut hatte, die dann meist alle gleichzeitig reif wurden, verbraucht werden.

In Ungarn ist Letscho ein Hauptgericht, wird meist mit Wurst – der scharfen Kolbasz, Debrezinerwürtstel o.ä. gegessen, mit Reis oder Tarhonya als Beilage, oder auch nur mit Brot.

Eine Variante, die der Hausherr besonders liebt, ist Letscho mit Ei. Dazu werden unter das fertige Letscho noch aufgeschlagene Eier – ähnlich wie bei Eierspeise – untergemischt und stocken gelassen.
Schon aus diesem Grund mache ich immer etwas mehr vom Letscho, damit ganz sicher auch ein Rest bleibt, den er einen oder zwei Tage später auf diese Weise genießen kann.

Das ungarische Originalrezept wird ausschließlich mit dem gelben ungarischen Spitzpaprika gemacht. Zusätzlich kommen noch Zwiebel, Speck und natürlich Tomaten hinein. Gewürzt wird mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer, wer es scharf mag, gibt noch eine kleine Pfefferoni-Schote ins Letscho.

Ich habe mein persönliches Letscho etwas abgewandelt, ich liebe die aromatischen roten Spitzpaprika-Schoten, die darf bei mir auch dazu.
Für die Schärfe benütze ich ein wenig scharfe ungarische Paprikapaste, für zusätzlichen Geschmack gebe ich süße Paprikapaste dazu.

Letscho eignet sich aus super zum Einfrieren (da gebe ich dann keinen Speck dazu), ich hole oft größere Mengen an Paprika und Tomaten vom Gärtner im Nachbarort, wo ich weiß, dass dieses Gemüse gut und vernünftig, ohne zusätzliche Giftstoffe angebaut wurde. So habe ich auch im Winter eine aromatische Beilage, die zu Fleisch genau so gut passt wie zu Fisch oder zur gebratenen Wurst.

Zutaten für mein Letscho (3 Portionen)

2 große gelbe ungarische Paprikaschoten
1 roter Spitzpaprika
1 – 2 Schalotten oder 1 Zwiebel
1 große Fleischtomate (Ochsenherz)
3 Scheiben durchwachsener Speck
Salz, Pfeffer,
ungarisches Paprikapulver edelsüß
ungarische Paprikapaste süß (edes) und scharf (scipöz)
Öl

Paprikaschoten schälen (mache ich mit dem Sparschäler), entkernen und in gefällige Stücke schneiden.
Schalotten schälen und fein würfeln.
Tomaten auf der runden Seite kreuzweise einritzen und den Blütenansatz heraus schneiden. Mit kochendem Wasser überbrühen, kalt abschrecken und die Haut abziehen, in grobe Stücke schneiden.
Speck ebenfalls fein würfeln.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel und Speck zugeben und hell anbraten. Paprikastücke zugeben, kurz durchbraten, dann kommen die Tomaten dazu. Paprikapulver und Paprikapasten zugeben. Vorsicht bei czipöz – die ist sehr scharf! Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 10 – 15 Minuten bis zur gewünschten Garstufe leicht köcheln lassen.

Heute gab es Letscho als Beilage zu Zander mit ein paar Butterkartoffeln.

Enge Verwandte vom ungarischen Letscho sind die italienische Peperonata (ohne Speck) oder die DDR Variante, wo auch grüne Paprika im Rezept zu finden sind.

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