Die Marillensaison ist noch nicht vorbei, überall bei uns im Burgenland werden sie angeboten, in verschiedenen Sorten, die dank dem günstig warmen, pannonischem Klima bei uns genau so wie in der Wachau reifen.
Da sie alle sehr gut schmecken, hat man oft die Qual der Wahl, welche Marillensorte man wählen soll.
Auf der Heimfahrt vom sonntäglichen Ausflug zum Neusiedler See haben wir diesmal die „Rosenmarille“ bei einem Marktstand entdeckt, die musst gleich ins Körberl. Die Rosenmarille stammt ursprünglich aus Ungarn, verdankt ihren Namen ihrer leicht rosigen Backen, sie ist sehr saftig und aromatisch, hat einen angenehmen säuerlichen Nachgeschmack.
Was lag näher, diese schönen Früchte in den geplanten Topfenstrudel einzupacken.
Gesagt, getan, diesmal wurde es ein großer Strudel aus fertigem Strudelteig aus dem Kühlregal (der Waschtag möge mir meine Faulheit verzeihen). Wie es mit selbst gemachten, gezogenen Strudelteig geht, kann man auf meiner Seite beim Kirschenstrudel nachlesen.
Für einen großen Strudel braucht man:
4 Blätter gezogener Strudelteig
4-5 Marillen entkernt, geviertelt
100 g Butter
3 Eier getrennt
250 g Topfen 20 % Fett
2 EL Creme Fraiche oder Sauerrahm
2 EL Biskuitbrösel (Geriebene Biskotten/Löffelbiskuit)
40 g Maisstärke/Maizena (oder 1 Pkg. Vanillepuddingpulver)
1 Msp. Vanillepulver
150 g Zucker
flüssige Butter zum Bestreichen
etwas Staubzucker zum Bestreuen
Backofen auf 200° C Ober-/Unterhitze vorheizen und Strudelteigblätter laut Packungsanleitung vorbereiten.
Butter und Eigelb schaumig rühren. Topfen, Creme fraiche, Biskuitbrösel, Maizena und Vanille (Puddingpulver) beigeben und gut vermengen.
Eiklar und Zucker zu Schnee schlagen und unter die Topfen- Masse heben.
2 Strudelblätter zu einem Drittel überlappend auf ein Strudeltuch (Geschirrtuch) legen. Der Teig sollte eine Fläche von ca. 45 x 45 cm haben. Die beiden anderen Strudelblätter um 90 Grad gedreht darüber legen, zwischen die Strudelblätter flüssige Butter aufstreichen.
Füllung auf dem unteren Teigdrittel verteilen, geviertelte Marillen darüber verteilen, dabei ca. 3 cm rechts und links aussparen.
Seitenränder einschlagen und mit Hilfe des Geschirrtuchs einrollen
Strudel mit der Nahtseite nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit flüssiger Butter bestreichen. Ich musste den Strudel diagonal aufs Blech legen, damit er Platz hatte.
Im Backofen ca. 35 Min. auf mittlerer Schiene backen. Aus dem Backrohr nehmen, mit einem Geschirrtuch bedecken und noch 15 Minuten ruhen und abkühlen lassen.
Vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen.
Dazu passt Vanillesauce, am besten selbst gemacht!
3 Eidotter
60 g Zucker
125 ml Obers
125 ml Milch
1/2 Vanilleschote (Mark und Schote)
1 Prise Salz
Die Eidotter mit der Hälfte des Zuckers verrühren. Den restlichen Zucker mit dem Obers, der Milch, Salz, Vanilleschote und dem ausgekratztem Vanillemark in einem beschichtetem Topf erhitzen. Etwas von der heißen Milchmischung zu den Eidottern geben, mit dem Schneebesen gut verschlagen und dann in den Topf zurück gießen. Unter ständigem Rühren auf 85 Grad C erhitzen. Am besten mit einem Küchenthermometer prüfen. Die Masse soll nicht kochen. Wenn die Temperatur von 85 Grad erreicht ist, von der Herdplatte nehme und mit dem Schneebesen noch etwas aufschlagen. Entweder gleich warm oder kalt genießen.