Ich habe mich gefragt, ob ich ein Backhendl überhaupt auf den Blog geben soll. Ist doch ein österreichischer Klassiker, den jede Hausfrau aus dem Effeff beherrscht.
Backhendl gehört zu den Leibgerichten vom Hausherrn, natürlich ganz zünftig mit Erdäpfelsalat, dieser eventuell mit einer leichten Mayonnaise, manchmal mit Vogerlsalat dazu.
So auch heute, kurz bevor er sich für ein paar Tage Reiturlaub im Südburgenland auf „seiner“ Hazienda Auszeit nimmt.
Mir war heute nach etwas anderem zumute, ich habe meine Hendlteile ausgelöst und in Kokospanier zubereitet.
Vom Erdäpflsalat habe ich für mich – bevor ich die Mayo dazu gab – etwas stibitzt, diesen dann mit fein geschnittenem Radiccio, etwas Honig und karamellisierten Walnüssen ergänzt.
Ein tolles Geschmackserlebnis, kommt sicher wieder einmal auf den Tisch!
Mein Grundrezept für den Erdäpfelsalat ist hier am Blog zu finden.
Nun meine beiden Varianten vom Backhendel, jeweils für 2 Portionen. Fürs klassische nehme ich am liebsten Hühnerkeulen, weil die am saftigsten sind.
Wenn ich ein ganzes Hendl – immer aus Öko-Freilandhaltung – kaufe und zerteile, verwende ich die Karkassen und eventuell vorhandene Innereien für die Suppe, die Brust wird meist für Curry, Geschnetzeltes o.ä. eingefroren.
Im Handel werden mittlerweile auch sämtliche Hühnerteile abgepackt angeboten.
Backhendl klassisch:
500 g Hühnerkeulen oder Hühnerteile, je nach Geschmack und Gusto
Salz, Pfeffer aus der Mühle
glattes Mehl, 1 – 2 Eier, je nach Größe, Semmelbrösel
Pflanzenöl und Butterschmalz im Verhältnis 50:50
für die Garnitur
Zitronenspalten oder Scheiben
einige Petersilienzweige
Hühnerteile waschen und mit Küchenrolle trocken tupfen. Die Keulen trenne ich mit einem scharfen Messer nochmals im Gelenk, sodass zwei kleinere Teile entstehen – so garen sie dann später besser durch.
Die Hendlstücke werden mit Salz und Pfeffer gewürzt, dann im Mehl, dem verquirleten Ei und den Semmelbrösel paniert.
Zum Ausbacken verwende ich am liebsten den Wok, in dem ich das Öl und Butterschmalz erhitze. Wer eine Fritteuse hat, wird natürlich diese verwenden.
Aufpassen, dass das Fett nicht zu heiß ist, die panierten Hendlteile sollen bei kleiner Hitze im Öl schwimmend langsam ca. 20 Minuten goldbraun ausgebacken werden – dazwischen einmal wenden.
Die Hendlteile auf Küchenpapier abtropfen lassen, während dessen die Petersilie mit etwas Mehl bestäuben und im noch heißen Fett frittieren. Vorsicht – Spritzgefahr – besser einen Deckel bereit halten.
Die gebackenen Hendlteile mit der frittieren Petersilie und Zitronenscheiben- bzw. Spalten anrichten.
Backhendl in Kokospanier:
500 g Hühnerfilets ohne Knochen
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Abgeriebene Schale von einer Zitrone
Kokosflocken, 1 El Sesam, 1-2 Eier, je nach Größe
Kokosöl zum ausbacken
Die Hühnerteile mit Salz, Pfeffer und der abgeriebenen Zitronenschale würzen. Kokosraspeln mit dem Sesam vermischen. Dann die Hühnerteile zuerst im verquirleten Ei, dann im Kokos/Sesamgemisch panieren.
Im Kokosfett schwimmend wie oben beschrieben ausbacken.
Mit dem Salat anrichten.
du hast doch immer wieder das gewisse Extra bei deinen Gerichten. Deinen Salat werde ich sicher demnächst machen, und zwar mit dem vom mir angebauten Raddichio di Treviso
Danke Eva, ich kann mir vorstellen, dass er mit Deinem gartenfrischen Radiccio noch viel besser schmeckt!