Schön langsam wird es Zeit, wieder einmal etwas Süßes auf den Blog zu stellen ….
In den besten Küchen und Backstuben misslingt auch einmal etwas.
Niemand ist davor gefeit und ich versuche dann immer daraus das Beste zu machen.
Wie z.B.. bei einem Striezel, der als Frühstücksgebäck für den Hausherrn geplant war.
Der Striezel war sehr groß – er beanspruchte die Diagonale meines Backblechs zur Gänze.
Er sah ja wunderbar aus, als ich ihn aus dem Backrohr genommen habe und ich war schon neugierig auf den Anschnitt.
Die Erwartungshaltung: schön flaumig, leicht und zart.
Die Enttäuschung: leider in der Mitte nicht ganz durchgebacken, gerade die Endstücke gingen so durch.
Die wurden abgeschnitten und das Frühstück für den nächsten Tag war einmal gerettet.
Was tun mit dem Rest? Ich schob den nicht durchgebackenen Striezel noch einmal für 20 Minuten ins Backrohr, Ergebnis: durchgebacken aber viel zu trocken – als Frühstücksgebäck kein Hit aber zum weg schmeißen natürlich auch viel zu schade!
Da süße Aufläufe beim Hausherrn immer gerne gesehen werden, habe ich beschlossen, einen Scheiterhaufen (anderswo auch Brotpudding oder Ofenschlupfer genannt) damit zu machen.
Mancherorts wird dieser Auflauf noch mit einer Baiser-Haube versehen, ich mache ihn ohne, bestreue ihn dann und wann auch mit Mandelblättchen
Früher war „Scheiterhaufen“ in Süddeutschland, Österreich und Tschechien sehr verbreitet, wo altbackene Semmeln oder Brot zu dieser Mehlspeise verarbeitet wurden.
Hier jetzt meine veredelte Version, die wunderbar flaumig und saftig war.
Für eine Auflaufform 28 x 18 cm – reicht als Hauptgericht für 4 Personen
ca. 500 g Striezel (Milchbrot, Semmeln), in Scheiben geschnitten
0,5 l Milch
4 Eier
50 g Butter, flüssig
50 g Zucker (bei Semmeln die doppelte Menge)
1 P Vanillezucker oder 1 EL selbst gemachter Vanillezucker
1 Prise Salz
1 TL Zimt
4-5 mittelgroße Äpfel, ich mag sie säuerlich
fakultativ bei Semmeln 2 EL Rosinen
Backrohr auf 180 Grad O/U-Hitze vorheizen.
Milch, Eier, flüssige Butter und 1 Prise Salz verspruden (bei Semmeln die halbe Zuckermenge dazu geben).
Äpfel schälen, entkernen in Scheiben schneiden. Mit Zucker und Zimt vermengen (fakultativ Rosinen, wer will etwas Rum zugeben).
Eine Auflaufform gut mit Butter ausfetten.
Die Striezelscheiben in die Eiermilch gut eintunken, abwechselnd Striezel- und Apfemasse in die Form schichten, mit getunkten Striezelscheiben abschließen und mit der restlichen Eiermilch übergießen. Eventuell mit einigen Mandelblättchen bestreuen.
Im vorgeheizten Backrohr ca. 40 Minuten backen.
Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen. Der Scheiterhaufen schmeckt kalt zu Kaffee auch noch gut, falls einmal Reste bleiben sollten.