Bevor die Fastenzeit mit aller Härte zuschlägt, wird es heute noch einmal etwas üppiger mit einem unserer Lieblingsgerichte aus dem Bereich Geflügel.
Dazu werden Hühnerbrüstchen mit kalter Kräuterbutter gefüllt, paniert und ausgebacken. Die Butter schmilzt beim Backen und verleiht diesem Gericht den ganz besonderen und köstlichen Geschmack, macht die Hühnerbrust besonders saftig ?
Oft wird dazu auch die Suprême vom Huhn verwendet, also das Brustfilet samt der kleinen Flügelkeule. So könnte man es dann auch bequem mit den Fingern essen ?
Zur Entstehung dieses Gerichtes gibt es allerdings zwei unterschiedliche Geschichten:
Die Erfindung des Kiewer Koteletts wird den Köchen eines Sankt Petersburger Nobelrestaurants im Grand Hotel Europe zugeschrieben. Dieses Restaurant existierte von 1910 bis kurz vor der Oktoberrevolution 1917 und hatte die Neu-Michailow-Koteletts auf der Speisekarte, die ihren Namen möglicherweise dem nahe gelegenen Michael-Palast verdankten. Der heutige Name des Gerichtes setzte sich erst nach 1947 durch, als die Koteletts in einem Kiewer Restaurant unter diesem Namen angeboten wurden. Inzwischen gehören Kiewer Koteletts zum Standardangebot russischer Restaurants (Quelle Wiki)
Andere Quellen berichten allerdings, dass dieses Gericht seinen Ursprung in Frankreich hat und das Originalrezept von dem französischen Meisterkoch, Konditor und Erfinder Nicolas Appert (1749-1841) stammt. Appert kochte am Hofe der russischen Zarin Elisabth Petrowna I, hat dieses Hühnchen als „Poulet Suprême“für die Zarin kreiert, es wurde somit schon viel früher erfunden.
Das Hühnchen kam über Umwegen nach der russischen Revolution von 1917 nach New York und wurde dort, den vielen russischen Emigranten zuliebe, in in Chicken Kiev umgetauft, kam dann während des Zweiten Weltkriegs nach Europa und in die Ukraine zurück und wurde Bestandteil der modernen russischen und ukrainischen Küche.
Welche Geschichte jetzt die richtige ist, weiß man heute nicht mehr so genau, wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte.
Jetzt aber zum Rezept, wie ich es zubereite – hier für zwei Portionen:
2 schöne Hühnerbrüste bei mir vom Bio-Wiesenhendl (ohne Haut und Knochen – daraus kann man wenn man will, ein wenig Suppe kochen, oder man kauft sie gleich ohne)
100 g weiche Butter
1 EL Dille (hier vom TK-Vorrat)
1 El gehackte Petersilie
(in der Saison kommt auch noch gehackter Estragon dazu)
Zitronensaft
Salz, Pfeffer
1 Ei, 1 EL süßes Obers, Mehl und Semmelbrösel zum panieren
Butterschmalz oder Öl zum ausbacken.
Die weiche Butter mit den Kräutern, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer abmischen, zwei Rollen formen, diese kalt stellen und fest werden lassen.
Die Hühnerbrüste salzen und pfeffern, mit einem Längsschnitt aufklappen und jeweils eine Butterrolle mittig rein legen.
Dann zusammenklappen und die Ränder gut zusammenpressen.
In Mehl, verschlagenem Ei mit 1 EL süßem Obers und Bröseln panieren. Genügend Fett in einer Pfanne erhitzen (160 Grad) und die Hühnerbrüste darin ca. 6-8 Minuten, je nach Größe, schwimmend knusprig ausbacken.
Ich habe heute in Junge Erbsen und in geriebenen, piomenteser Haselnüssen geschwenkte Kartoffeln dazu gereicht.
Genau so gut passt z.B. Risibisi, Reis oder verschiedene Salate,
Kartoffelsalat, Rote Rüben oder Gurkensalat.
fantastisch
Danke ❣️
Liebe Brigitta, gestern in der Küchenschlacht wurde das von David als „Côtelette de volaille“ zubereitet. Da er ja Pole ist, dachte ich, das kennst du doch :-), habe mich sofort an dein Rezept erinnert, was ich hier auf deiner Seite gelesen hatte. Deine Zubereitung ist natürlich feiner :-), aber er hatte ja auch nur 35 Min. incl. Nachtisch und hat das toll serviert. Mach weiter so … deine Rezepte sind fantastisch. Die kalte Schnittlauchsoße z.B. gibts bei mir jetzt öfter zum gek. Rindfleisch.
Hallo liebe Gudrun, genau das haben wir uns auch gedacht – gewundert hat sich mein Mann, dass RR dieses Gericht gar nicht kennt, hat ja doch eine lange Tradition.
Ich freue mich sehr, über Dein Lob und dass Dir meine Seite gefällt. Vielen Dank und liebe Grüße. Brigitta