Hauptspeisen

Pinsa Romana

26. Mai 2019

Die Rettungstruppe hat sich einem neuen Thema verschrieben: Pizza wurde gewünscht!
Eine gute Idee, wie ich finde, denn gerade Pizzen werden sowohl im TK-Regal als auch im Kühlregal zum fertig backen in großen Mengen angeboten. Verschieden belegt, mit Schinken, Salami, Gemüse, Käse, Meeresfrüchte, ob ofenfrisch oder aus dem Steinofen – das Angebot ist riesig und lässt kaum Wünsche offen.
Daneben gibt es für jene, die ihren Belag selber wählen wollen, fertigen Pizzateig im Kühlregal. Also soll man sich wirklich noch die Arbeit selbst machen, wenn das Angebot so groß ist?
Ich bin der Meinung: ja man soll – denn ich möchte gerne wissen, woher meine Produkte, die ich verwende kommen, ich möchte meine Gewürze und Inhaltsstoffe selber bestimmen. Also habe ich – obwohl jetzt kein all zu großer Pizzaesser – gerne bei dieser Aktion mitgemacht.
Danke an Barbara, Tamara und Britta für die Organisation!

Ach ja werden jetzt manche denken – Pizza? Warum schreibt sie dann Pinsa oben in den Titel.
Nun, die Pinsa Romana ist wohl die Urform der Pizza mit weit zurückreichender Vergangenheit. Vor einiger Zeit habe ich sie auf der Seite einer meiner Bloggerfreundinnen, der lieben Valesa von @Brotbackliebeundmehr, gesehen und sie hat mich sofort interessiert.
Pinsa kommt vom lateinischen pinsere (zerquetschen) und geht auf uralte Rezepte aus dem antiken Rom zurück, wo die Bauern verschiedenes Getreide, wie Hirse, Gerste und Dinkel zusammen mit Salz und Kräutern zu Focaccia verarbeitet haben.
In vielen Großstädten gibt es mittlerweile sogenannte Pinserien, die sehr gerne besucht werden.

Ein Vorteil des Teiges der Pinsa Romana ist, dass er durch die bekömmliche Mehlmischung (auf heutige Mehlsorten abgestimmt), lange Gare und wenig Germ sehr leicht verdaulich ist, den Magen nicht aufbläht und auch nicht das typische Durstgefühl hervorruft, wie es bei herkömmlicher Pizza oft der Fall ist.

Normalerweise wird bei der Pinsa der Teig ohne Belag im Ofen gebacken, erst danach wird er nach Lust und Laune belegt. Ich habe es etwas anders gemacht, also sehr ähnlich der Pizza, daher habe ich das Thema Pizza doch nicht ganz verfehlt.
Für Menschen, die Teige mit all zu viel Germ, so wie ich, nicht gut vertragen, ist die Pinsa Romana unbedingt empfehlenswert, also bitte nachmachen und schmecken lassen!

Zutaten für 4 kleine Pinsa, Durchmesser 16-17 cm

400 g Tipo Weizenmehl Typ 700 (Deutschland 550) oder Pizzamehl
75 g Reismehl
25 g Sojamehl
5 g frische Hefe (oder so wie ich 25 g Lievito Madre aus dem Kühlschrank und nur 3 g frische Hefe)
10 g Salz
15 g Olivenöl
365 g Wasser

Backtag: ca. 250 g Reismehl zum Formen
Belag nach Lust und Laune!

Zubereitung:
Das gesamte Mehl mit dem Wasser, der Hefe (und Lievito) 2 Minuten auf niedriger Stufe (Küchenmaschine oder Knethacken des Handmixers) anschließend 10 Minuten mit der nächsthöheren Stufe verkneten. Nach 7 Minuten wird das Salz dazugegeben, nach 8 Minuten lässt man das Öl einlaufen.

Den sehr weichen Teig in eine leicht geölte Schüssel mit Deckel geben und einmal rundum mit nassen Händen falten. Danach den Teig 3 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen (nach 1 und 2 Stunden nochmal falten).
Anschließend wird der Teig 48-72 Stunden im Kühlschrank zur Ruhe gestellt.

Den Teig 1-2 Stunden vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, und mit einem Löffel Teigstücke von ca. 180 – 200 g abstechen.
Die Teigstücke auf etwas Reismehl rund scheifen. 2 Stunden abgedeckt gehen lassen.

Zum Bestreichen der Pinsa habe ich eine kleine Dosen Tomaten, Salz, Pfeffer, frischem Basilikum und 3 EL Olivenöl mit dem Mixstab gemixt.
Zum Belag kamen noch ein paar dünne Scheiben Zucchini und kleine halbierte Mozzarellabällchen, Scheiben von Kirschtomaten

Zum Formen Reismehl auf der Arbeitsfläche verteilen – ich habe das in einer etwas größeren Auflaufform gemacht (damit ich später das verbleibende Reismehl auffangen und für spätere Verwendung durchseihen konnte) Jedes Teigstück von beiden Seiten in das Reismehl drücken und zu runden Fladen formen.

Den Backofen auf 250 Grad bzw. die höchst mögliche Stufe vorheizen.
Den Teig mit der Tomatenpaste bestreichen, wie gewünscht belegen und im Backofen ca. 15 Minuten backen.
Garnitur 1) Basilikumblättchen
Garnitur 2) Rohschinken, Rucola und gehobelter Parmesan

Variante 3) Nur als Focaccia gebacken – wie bei den alten Römern.

Wenn Ihr jetzt wissen wollt, welch köstliche Pizzavarianten meine Mitstreiterinnen der Rettungstruppe gebacken haben, hier sind die Links dazu:

Brittas Kochbuch – Pizza Pasta
Barbaras Spielwiese – Foodblog – Tiefkühlpizza selbstgemacht (mit Variationen)
Cakes, Cookies and more – pizza
Turbohausfrau – Pizza bianca mit Käse
Brotwein – Pizza diavolo – scharfe Salami Pizza
Madam Rote Rübe – Knusprige American-Vollkorn-Pizza mit Mozzarella-Käserand
lieberlecker – Pizza Miss
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten – Pizza international
Pane-Bistecca – Ravioli Pizza
BackeBackeKuchen – Dinkel-Calzone mit Spinat-Camembert-Füllung
CorumBlog 2.0 – Pizza mit Rhabarber und mehr…
Das Mädel vom Land – Pizza Margherita mit Tomatenblätterteig
evchenkocht – BBQ Chicken Pizza-Sonne
genial lecker – Familienpizza
Bonjour Alsace – PIZZA TONNO E CIPOLLE
1x umrühren bitte aka kochtopf – Pizza mit Zucchini & Chorizo
katha-kocht! – Salami-Schinken Pizza mit Artischocken und Oliven
Our food creations – Pizza Piccolini Bianca

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  1. Liebe Brigitta,

    als ich gegoogelt habe, was bitte Pinsa sein soll, bin ich auch direkt bei Valesa gelandet. ?

    Ähnlich wie Susi Liedls Pizza bianca ein tolles ursprüngliches Gericht.

    Danke für das Rezept und die informativen Ausführungen.

    LG
    Britta

    1. Jaja, die alten Römer! Asterix und Obelix wussten schon, dass mit denen zu rechnen ist.
      Ich freue mich, dass Dir meine Ausführung gefällt!
      LG Brigitta

    1. Du hast es sicher erraten ?
      Tja, ich liebe meine Diva ganz einfach, und was man liebt, das pflegt man – oder so ?

  2. Hallo liebe Brigitta,
    achje… da hatte ich bisher eine kulinarische Bildungslücke! Dabei sieht deine Pinsa hervorragend aus – da wäre mir was entgangen! Sehr leckere Idee und vor allem ganz ohne Hefe!
    Liebe Grüße,
    Eva

    1. Freut mich, liebe Eva! Dir zum Trost: bis vor einigen Monaten hab ich die Pinsa auch noch nicht gekannt. Liebe Grüße Brigitta

  3. Ohja, Pizza bzw. Pinsa selber machen lohnt sich wohl, wie man sehen kann. Pinsa hatte ich noch nicht auf dem Radar. Das wird wohl als nächstes probiert. Danke für die Inspiration!

  4. Bloggen bildet mal wieder 😉
    Von Pinsen habe ich bisher noch nie gehört. Dieses Teigrezept werde ich sicherlich ausprobieren, vor allem, da ein bekömmlicherer Teig hier im Hause immer willkommen ist.
    Viele Grüsse aus dem Elsass
    von Sabine

    1. Ich danke Dir, liebe Sabine! Das ehrt mich – schon weil es aus meinem Traumziel, dem Elsass kommt und ich Deinen Blog schon oft besucht und mir Anregungen geholt habe!
      Liebe Grüße Brigitta

  5. Tolles Rezept und danke für die ausführliche Beschreibung. Man lernt immer noch dazu. Aber wo bekomme ich denn Sojamehl her?

    Liebe Grüße, Sus

    1. Hallo Sus, Danke für Deinen Besuch bei mir! Sojamehl habe ich in der Reformabteilung meines Supermarktes bekommen.
      LG Brigitta

    1. Ich danke Dir! Bei all Euren Beiträgen lerne auch ich immer wieder was dazu, finde ich schön!
      Liebe Grüße!

  6. Die Pisa hab ich schon auf fb verfolgt, aber ob die Römer tatsächlich Sojamehl zur Verfügung hatten? Kopfkratze…. egal, das Rezept und die Verfahrensweise klingen gut.

    1. Hallo Anna, nein, die Römer hatten noch kein Sojamehl, das kam erst viel später, im 18.Jahrhundert zum Rezept dazu. Angeblich schmeckt die Pinsa damit noch besser, als ohne. Ich habe sie nur „mit“ probiert.
      Liebe Grüße

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