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Hollerschöberl – Gebackene Holunderblüten

4. Juni 2019

Einmal in der Saison müssen sie sein, die „Hollerschöberl“, wie ich sie seit meiner Kindheit kenne und liebe.
Eigentlich war es gar nicht beabsichtigt, dieses einfache Gericht auf den Blog zu stellen, allerdings war gestern die Nachfrage nach dem Rezept in einigen meiner Kochgruppen so groß, dass ich es mir jetzt anders überlegt habe – sie dürfen auf den Blog!

Sie haben in den verschiedenen Regionen auch verschiedene Namen, in den Kochbüchern findet man sie meist unter der Bezeichnung gebackene Hollerblüten oder gebackener Holler, im Netz habe ich die Bezeichnungen Holunderkrapfen, Hollerküchlein Hollerkiachalan etc.etc. gefunden.

Für mich ist das Sammeln der Blüten ja besonders praktisch, habe ich doch einen Hollerstrauch direkt im Garten, gleich am Waldrand.

Es gibt verschiedene Varianten der Zubereitung, ich werde die verschiedenen Teige weiter unten im Rezept gerne anführen.
In meiner Kindheit kannte ich nur die „pikante“ Variante. Mein Vater war Diabetiker und wollte sie immer herzhaft, dazu gab es dann frischen Häuptlsalat (Kopfsalat).
Erst im Burgenland lernte ich die süße Variante kennen: bestreut mit Staubzucker, manchmal auch mit  Zimtzucker und wie hier mit stückiger Erdbeersauce, wie es vorzügich jetzt zur Saison passt.
Ob man sie jetzt als Hauptgericht, zum Dessert, oder so wie wir, gerne als Abendsnack essen will, bleibt jedem selbst überlassen.

Mein Rezept reicht für 8 Blütendolden, wobei diese wie Palatschinken in einer Gusspfanne in Butterschmalz ausgebacken werden. Will man die gebackenen Blüten nicht so flach, sollte man eine Fritteuse verwenden – man braucht aber auch ungleich mehr Fett dafür.

Backteig/Weinteig/Bierteig

8 schöne Holunderblüten (vorsichtig mit lauwarmen Wasser gewaschen und auf Küchenpapier abgetropft)
200 g Mehl (glatt oder Universalmehl)
1/4 l Flüssigkeit: Milch, Weißwein Bier oder auch Mineralwasser
2 Eier, getrennt
40 g Butter, zerlassen
1 Prise Salz
für die herzhafte Variante:
50 g geriebenen Käse und beliebig gehackte Kräuter unter den Backteig mischen.

Butterschmalz oder Öl zum ausbacken.

Mehl, Flüssigkeit und Eidotter zu einem glatten Teig verrühren. Flüssige Butter und Salz untermischen.
Eiklar zu Schee schlagen und unterheben.

Tipp: kurz vor dem Backen 1 EL Sojamehl untermischen, macht den Teig lockerer und feiner.

Die Holunderblüten durch den Backteig ziehen, etwas abtropfen lassen und in heißem Fett goldgelb backen.
Vielerorts werden die Blüten mit dem Stiel nach oben angerichtet. Ich schneide die groben Stengel, die man ja ohnhin nicht mitessen kann,  mit einer Schere ab, bevor ich die Blüten wende und auf der anderen Seite ebenfalls goldgelb backe – so hat es seinerzeit auch meine Mutter gemacht, ich bin dabei geblieben.

Für die süße Variante die Hollerschöberl auf einem Teller anrichten, mit Staubzucker bestreuen und mit Fruchtsauce servieren.

Stückige Erdbeersauce: beliebige Menge Erdbeeren mit Staubzucker und Zitronensaft in einem hohen Gefäß mit dem Mixstab pürieren. Einige Erdbeeren klein schneiden und untermischen.

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