„Genuß in Rot-weiß-rot“ hat sich diesmal das Motto „was vom Sommer/Herbst blieb“ auserkoren, es geht somit unseren diversen Vorräten an den Kragen.
Die Idee finde ich gut, denn es ist immer gut, im Tiefkühlschrank und der Vorratskammer zu stöbern und Vorräte aufzubrauchen.
Zuerst war ich ein wenig ratos – viel habe ich nämlich diesen Sommer nicht eingefroren und der Letscho-Bestand war schon aufgebraucht. Was jedoch bei uns immer da ist, sind unsere Marmeladen, die aus verschiedenem Obst und Beeren gemacht werden.
Bei näherem Nachsehen, hat sich dann doch noch mehr gefunden:
1 Packerl tiefgekühlte Ribisel (die sollten das letzte Glas Ribiselmarmelade ergänzen) ausgelöste Nüsse, und mein selbst gemachter Amaretto könnten doch ausgezeichnet zu Linzer Schnitten, die der Hausherr sehr schätzt, passen!
Für die Linzer-Torte, die bei uns zu den traditionellen Backwerken gehört, gibt es unterschiedliche Varianten, wie der Teig zubereitet wird, oft werden anstelle von Mehl Biskuitbrösel genommen, bei manchen Massen wird auch Marzipan zugefügt. Linzer Masse ist dressierfähig (wie hier) Linzer-Teig ist mürbteigähnlich.
Für meine Linzer-Schnitten mache ich am liebsten die „braune gerührte Masse“ wie hier beschrieben:
Für eine Kuchenform von ca. 26 x 18 cm (Backrahmen)
150 g Butter
180 g Mehl, glatt
150 g Backzucker
1 P Vanillezucker
200 g Walnüsse, gerieben
2 Eidotter
1 Ei
1/2 P Backpulver
1 Prise Salz, Zitronenschale gerieben
2 cl Amaretto (fakultativ Rum)
30 g geriebene Bitterschokolade (fakultativ 1/2 EL Kakao)
Ribiselmarmelade zum bestreichen
1 EL Mandelblättchen
Extra von mir wurde auch noch frische Ribiselmarmelade zubereitet, da das eine Glas, das vom Sommer noch da war, doch etwas zu wenig für den Kuchen war.
Dazu habe ich 300 g Ribisel aus dem Tiefkühler und 100 g Gelierzucker 1:3 in einem Topf aufgekocht und 3-4 Minuten köcheln lassen. Die Marmelade wurde dann mit dem Mixstab püriert und noch durch ein feines Sieb gestrichen.
Für die Linzermasse wird die Butter mit dem Backzucker und Vanillezucker schaumig gerührt, dann kommen Dotter, das Ei, eine Prise Salz, die abgeriebene Zitronenschal und der Zimt dazu. Nach und nach das Mehl-Backpulver-Nuss-Gemisch einrühren, Amaretto (oder Rum) sowie die Schokolade zuletzt dazu geben.
Eine Backform – oder wie bei mir einen ausziehbaren Backrahmen – auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Fakultativ ein geeignetes Backblech oder Backform.
Ein Dreiviertel der Masse auf einstreichen. Ribiselmarmelade mit einer Palette draufstreichen, die Mandelblättchen drauf streuen.
Den Rest der Masse in einen Spritzsack geben und ein Gitter aufspritzen.
Wenn noch etwas von der Masse im Spritzsack ist, mache ich verlegenheitshalber halt noch ein kleines Extrakekserl – für später zum verkosten ?
Bei 180 Grad im Backrohr etwa 30 Minuten backen. Bei mir ist das Gitter wie immer ein wenig zerlaufen, was dem Geschmack jedoch keinen Abbruch tut.
Nach dem Auskühlen in Schnitten teilen und die Linzerschnitten nach Belieben mit Staubzucker anzuckern.
Alleine oder mit einer Tasse Kaffee genießen – die Schnitten werden von Tag zu Tag noch besser (falls sie überhaupt so lange da sind).
Wer diesmal beim Genuss in Rot-Weiß-Rot mitgemacht hat und welche Köstlichkeiten aus dem Sommer/Herbst-Vorrat zubereitet wurden, könnt Ihr mit einem Klick auf die folgenden Links erfahren:
Giftigblonde: Nudeltascherl mit Bärlauchfülle
Fliederbaum: Süße Verführung mit Früchten
Linzersmileys: Tofpfenrahmtörtchen mit Erdbeerwirbeln
Das Mädel vom Land: Halbflüssiger Schokokuchen mit Ribiseleis
Genußatelier Lang: Schoko-Kirsch-Kuchen
Liebe Brigitta,
ich habe schon viele verschiedene Rezepte für Linzer Torte ausprobiert – eine aus gerührtem Teig war bis jetzt noch nicht dabei … deshalb muss ich dein Rezept unbedingt ausprobieren ;-)! Toll finde ich auch, dass du Amaretto selbst machst!
Liebe Grüße
Daniela
Danke liebe Daniela, der Amaretto war vor zwei Jahren mein erster Versuch mit Zwetschkenkernen, sicher nicht mein letzter! Heuer freue ich mich auf die Marillen, da wird er dann – eigentlich die Originalversion – mit diesen Kernen gemacht.
Liebe Grüße nach Linz!
Brigitta
Ich habe gerade das Rezept gelesen – klingt sehr interessant und steht daher schon auf meiner To-do-Liste für die nächste Marillensaison :-).
Herzlichen Dank für die Idee, liebe Brigitta!
Liebe Grüße aus Wien 😉
Daniela
Liebe Brigitta,
da geht es mir wie deinem Hausherrn – ich schätze Linzer-Schnitten auch sehr 🙂
Lg, Michaela
Danke liebe Michaela und liebe Grüße – Brigitta
ja, Linzerschnitten sollen angeblich ein paar Tage rasten, ich glaube, das schafft niemand 😉
Deine sehen zum Anbeißen aus! Amaretto hab ich im Herbst auch selbst gemacht, es lohnt sich!
lg
Das stimmt! Lange halten sie nie ? danke liebe Friederike und liebe Grüße
Liebe Brigitta,
bei dir bleibt die Marmelade tatsächlich sehr schön auf dem Teig! Mir haut die immer in den Teig ab und dann hab ich die Bescherung. Muss ich dein Rezept ausprobieren.
Danke liebe Susi, bin scho gespannt, ob es dir auch so gut wie uns gefällt. Ich hab sie schon oft so gemacht – ärgere mich nur, dass das Gitter immer etwas zerläuft.
Das ist ein wunderbares Rezept, liebe Brigitta! So kenne ich die Schnitten auch von meiner Mama … Und mit frisch gemachter Ribiselmarmelade noch dazu!
Liebe Grüße! 🙂
Danke meine Liebe! Wer weiß aber, wie es ausgegangen wäre, hätte ich Dein Ribiseleis früher gesehen ?
Ganz liebe Grüße ?
Liebe Brigitta, sorry das ich so spät kommentiere, aber mich hat am Montag eine Grippe überfallen, schön langsam gehts mir wieder.
Dein Rezept ist urköstlich, du könntest mir gleich so ein Blech herstellen hihi!
lg. Sina
Hallo,
mein Neffe liebt Linzer Schnitten, Linzer Torte …
Habe auch ein Rezept, das „gerührt“ wird.
Du schreibst u. a. auf Susis Kommentar: „… ärgere mich nur, dass das Gitter immer etwas zerläuft“.
Vielleicht das Gitter viel dünner aufspritzen. Wenn es dann zerläuft, ist es vielleicht „dünner zerlaufen“. Oder vor dem Backen das Blech ein wenig kühl stellen (Kühlschrank oder Gefrierfach) . So soll man es ja auch machen, wenn man z. B. Plätzchen mit einem Löffel auf ein Blech setzt, damit diese nicht zu sehr verlaufen. Was mir gerade noch einfällt. Den Teig für das Auftragen des Gitters mit etwas Mehl etwas dicker machen.
Mir gefällt dein Blog sehr sehr gut. Da würde ich gerne Gast sein. So viele leckere Sachen. Schön geschrieben, schöne Fotos. Was ich äußerst positiv finde: Du stellst nicht mindestens zehnmal oder gar noch häufiger ein und das gleiche Foto auf den Blog. Es gibt viel zu viele Blogs, wo scheinbar eine(r) anfängt und die anderen machen es nach, wo sehr oft ein und das gleiche Foto hintereinander veröffentlicht wird. Lande ich auf so einem Blog und sehe das, schaue ich erst gar nicht weiter.
Die Linzer Schnitten werde ich nachbacken. Allerdings hat mein Neffe eine Weizenallergie. Man könnte das glatte Mehl doch sicher ersetzen mit einem anderen Mehl, wobei ich mich da überhaupt nicht auskenne. Habe Hafermehl gekauft. Vielleicht geht das ja.
Viele Grüße und noch mal ein großes Kompliment an dich!!!
Judith
Hallo Judith! Über Dein Lob und Deine Anerkennung füe meine Seite freue ich mich sehr, vielen lieben Dank dafür! Deinen Tipp werde ich bei der nächsten Linzerschnitte gerne ausprobieren.
Mit Hafermehl habe ich leider keine Erfahrung, aber probieren geht über studieren, ich wünsche Dir viel Erfolg, lass mich wissen, wie es gelungen ist.
Liebe Grüße und bleib gesund! Brigitta
Hallo Brigitta,
ich werde es dich wissen lassen.
Mich würde auch interessieren, wie und ob mein Tipp funktioniert hat.
Liebe Grüße und bleibe auch du gesund!
Judith