Hauptspeisen

Strudel, herzhaft und pikant

29. Januar 2020

Was für ein Glück, dass es Strudel gibt!

Habt Ihr gewusst, dass der Strudel seinen Ursprung im Orient, in den arabischen Ländern hat hat? Von dort wurde er über Ägypten, Palästina und Syrien bis in die Türkei – vielleicht auch von den Türken neben dem Kaffee – zu uns gebracht.
Araber und Türken haben papierdünnen Teig gefüllt, mit Rosenwasser und Orangenöl parfümiert und als süßes Dessert serviert.

1696 taucht der Strudel – als Mülch Raimb Strudl – in einem anonymen, handgeschriebenen Kochbuch (zu besichtigen in der Wiener Stadtbibliothek) auf.
Wer so richtig in die Geschichte des Strudels eintauchen will, sollte im Kochbuch „Das große Sacher Kochbuch“ von Franz Maier-Bruck nachlesen. Dort wird in amüsanter Weise die Strudelgeschichte Österreichs aufgerollt.
Einige Strudelrezepte – vornehmlich süße – gibt es bei mir schon am Blog. Gebt ganz einfach Strudel bei der Suche ein und Ihr werdet fündig.

Heute gibt es zwei Vorschläge für herzhaft/pikante Strudel, die bei uns auch immer gerne gegessen werden: den Schinken/Lauch Strudel und einen herzhaften Krautstrudel.

Ob Ihr den Strudelteig selbst macht oder fertigen/tiefgekühlten verwendet, überlasse ich Euch.
Ein Tipp zum fertigen Strudel aus dem Kühlregal: dazu immer alle vier Blätter verwenden – auf der Packung werden pro Strudel nur zwei Blätter empfohlen. Uns ist das zu dünn, der Strudel reißt leicht und man hat zu wenig vom Teig. Zwischen die Strudelblätter, die leicht überlappend aufgelegt werden, wird immer etwas flüssige Butter gestrichen.

Das Grundrezept für den Strudelteig, wenn Ihr ihn selbst machen wollt, findet Ihr ➡️ hier mit einem Klick.
Ein Strudel reicht für 3-4 Personen

Neben dem Strudelteig braucht Ihr für die Fülle:

Für den Schinken-Lauch-Strudel:

1 Stange Lauch
4 Karotten
2 Schalotten
2 Eier
200 g Schinken z.B. Berger-Backofenschinken
200 g Käse z.B. Emmentaler
2 EL Öl
2 EL Butter
Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss, Oregano

Backofen auf 180 Grad O/Unterhitze vorheizen, Backblech mit Backpapier belegen.

Zwiebel fein hacken, Karotten und Lauch in feine Streifen/Scheiben schneiden.
Schinken in klein würfeln, den Käse grob hobeln.

Die Zwiebel im heißen Öl in einer Pfanne glasig anschwitzen. Den Lauch und die Karotten dazu geben und 3-4 Minuten mit braten. Dann aus der Pfanne nehmen und etwas abkühlen lassen.
Dann den Schinken, Käse und die versprudeten Eier zur Gemüsemischung geben. Salz, Pfeffer, Muskat und Oregano würzen und gut vermischen. Die Füllung pikant abschmecken.

 

Den Strudelteig auf einem mit Mehl bestreuten Küchentuch so dünn wie möglich ausrollen. Zum Schluss über die Handrücken hauchdünn ausziehen. Den Teig mit 1 EL flüssiger Butter bestreichen. Die Füllung auf das untere Drittel geben. Dabei unten und seitlich etwa 5 cm frei lassen.
Die Ränder einschlagen und den Strudel mit dem Tuch aufrollen. Mit der Nahtseite nach unten auf das Blech legen und mit übriger Butter bestreichen. Im Ofen 35 – 40 Minuten goldbraun backen.

Für den Krautstrudel:

1 kleiner Kopf Spitzkraut
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
150 g Selchfleisch oder gut durchzogener Selchspeck
3 EL Chiliöl
1 1/2 El Paradeismark
1 1/2 EL Paprikapaste (oder 1 EL Paprikapulver)
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Geriebene Zitronenschale (ich verwende 1 EL gehackte Salzzitrone)

Zwiebel, Knoblauch und den Räucherspeck in Chiliöl anschwitzen, Tomatenmark und Paprikapaste dazugeben.
Das in Steifen geschnittene Kraut und ganz wenig Wasser dazugeben.
Würzen mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Zitronenschale.
Ca. 5 Minuten bissfest garen, das Wasser soll dabei vollständig verdampfen, dann nochmals abschmecken.
Krautmischung abkühlen lassen, wie oben beschrieben auf vorbereiteten Strudelteig auftragen und zusammenrollen.

Im vorgeheiztem Backrohr 35 – 40 Minuten backen.

Als Beilage zum Strudel passt sehr gut ein Joghurt-Dip. Dazu wird Joghurt mit beliebigen Kräutern, fein gehacktem Knoblauch und Gewürzen vermischt.

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