Hauptspeisen

Bohnenlaibchen nach „Mama Reiter“

27. April 2020

Die liebe Susi von „Genuss in rot-weiß-rot“ hat zu einer Rezeptrunde Hülsenfrüchte aufgerufen, da mache ich gerne mit! Getrocknete Pintobohnen vom Neusiedler See bei warten in der Speisekammer darauf, verwendet zu werden.

Bei uns im Burgenland sind Bohnengerichte überaus beliebt, es gibt Bohnensterz, Bohnensuppe, Bohnenstrudel – den selbst der Burgenländische Sterne- und Haubenkoch Max Stiegl in sein Repertoire aufgenommen hat.
Die Bohnenliebe kommt ja nicht von ungefähr, die „Ponzichter“ waren in der Gegend von Ödenburg (heute Ungarn/Sopron) bis zum Neusiedlersee daheim. Bohnen und anderes Gemüse, welches zwischen den Weinstöcken angebaut wurde, brachte den Weinbauern zusätzliche Einnahmen bzw. konnte Verluste bei schlechten Ernten abmildern.

Neben den oben angeführten Bohnengerichten gibt es die vielleicht nicht so bekannten Bohnenlaibchen, die ich bei meiner Schwiegermutter kennen und lieben gelernt habe. Unvergleichlich gut und unvergessen.
„Mama“ hat sie von den selbst im Garten angebauten Bohnen gemacht und wir haben uns immer sehr darauf gefreut. Dazu gab es Gurkensalat, ebenfalls von den eigenen Gartengurken.
Leider hat sie ihr Rezept nicht aufgeschrieben und fragen kann ich sie leider auch nicht mehr – also wurden sie aus der Erinnerung – da hat auch der liebe Hausherr nachgeholfen – gemacht.

Seid Ihr neugierig geworden? Jetzt kommt das Rezept, so wie ich sie diesmal gemacht habe:

Für 6 Laibchen (2-3 Portionen)

200 g getrocknete Bohnen (oder 500 g abgetropfte Bohnen aus der Dose)
60 g Semmelwürferl
2 Schalotten, fein gewürfelt
30 g Butter
1 Ei
2 EL Semmelbrösel
2 EL Sauerrahm
Salz, Pfeffer, Majoran (bei mir frisch aus dem Kräuterbeet)
Butterschmalz oder Öl zum ausbacken

Beilage: Gurkensalat und Sauerrahm-Dill-Dip oder auch Rahmgurkensalat

Getrocknete Bohnen über Nacht einweichen, die eingeweichten Bohnen am nächsten Tag abgießen, in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und ohne Salzzugabe weich kochen (dauert je nach Bohnensorte 1- 1 1/2 Stunden, im Dampfkochtopf ca. 1/2 Stunde).

In der Zwischenzeit in einer Pfanne die Butter erhitzen und die fein geschnittenen Schalotten hell anschwitzen, die Semmelwürferl zugeben und ein paar Minuten rösten. Den Majoran fein hacken.

Die gekochten Bohnen abseihen und grob zerstampfen. Es macht nichts, wenn einige Bohnen noch ganz bleiben.
Zwiebel und Semmelwürferl aus der Pfanne dazu geben, ebenso das Ei, den Sauerrahm, Majoran und die Brösel. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse gut vermischen und 1/2 Stunde ruhen lassen.

Danach Laibchen formen und in einer Pfanne im heißen Fett beidseitig 2-3 Minuten ausbacken.

Die Laibchen mit dem Gurkensalat und dem Sauerrahm-Dip anrichen.
Geschmeckt haben sie fast wie bei Mama, warum fast? Mama hat immer die frischen weißen Bohnen, die sie im Garten angebaut hat für die Bohnenlaibchen verwendet, damit muss ich noch etwas warten, bis sie bei uns so weit sind.

 

 

Zum Thema „Hülsenfrüchte“ haben köstliche Rezepte beigesteuert:

Susi „Turbohausfrau“: ➡️  Bärlauchbohnen

Daniela „Linzersmileys“: ➡️ Bohnentorte nach Sacher Art

Friederike „Fliederbaum“: ➡️ Bohnen-Paprikagulasch mit gebratenem Fisch nach Wojta

Petra „Home of Happy“: ➡️ Bohnen-Bällchen-Pasta

Maria „Das Mädel vom Land“: ➡️ Löwenzahnsalat mit Kichererbsen und Gänseblümchen 

Ich wünsche Euch viel „Genuss in rot-weiß-rot“ und Freude beim Nachkochen! 

Only registered users can comment.

  1. Pintobohnen? Ehrlich, das habe ich noch nie gehört. Kann man die irgendwo überregional auch kaufen?
    Mit Bohnenstrudel kämpfe ich schon mein Leben lang, den habe ich noch nie so richtig gut zusammengebracht. Ich werde mich da besser auf deine Laberln konzentrieren.

    1. Schau einmal zum Prokopp oder in ein ähnliche gesunde Läden, da bekommst Du die sicher. Der Hofer hatte sie in seinem Sortiment „Zurück zum Ursprung“ vom Neusiedler See – ob jetzt auch noch, weiß ich allerdings nicht.
      Der Bohnenstrudel fehlt eigentlich auch noch auf dem Blog, habe ich aber auch schon länger nicht mehr gemacht, da uns die Laberln auch lieber sind.

  2. Ich kämpfe oft mit Linsenlaibchen, vor allem wegen der Konsistenz… ich probiere als nächstes lieber deine Bohnenlaibchen aus, die klingen ganz besonders gut!! Die alten bewährten Rezepte sind meist doch die besten, lg

    1. Linsenlaibchen habe ich kürzlich auch vergeigt, die sind in der Pfanne zu Sterz geworden.
      Hab beim Rest der Masse dann 2 EL Brösel dazu gegeben, dann waren sie sosolala ?

  3. Liebe Brigitta, dein Rezept klingt wieder einmal köstlich :-)!

    Seit sich meine Tochter vegetarisch ernährt, steht bei uns meistens Fleischloses auf dem Speiseplan … und sehr gerne essen wir Laibchen – meist auf Getreidebasis (unserer neuester Favorit ist Grünkern) oder mit Linsen. Mit Bohnen habe ich sie noch nicht zubereitet, aber das werde ich sehr bald nachholen, denke ich. Herzlichen Dank für die Inspiration!

    Liebe Grüße
    Daniela

    1. Das freut mich Daniela, auch. Wie im Blog geschrieben, schmecken sie mit den jungen weißen Bohnen, die es im Spätsommer auf den Märkten gibt, noch besser. Darauf freue ich mich schon.

  4. Echt unvergesslich diese Bohnenlaibchen in der Mama – kann mich sehr gut an den Geschmack erinnern! Muss ich unbedingt mal nachmachen!

      1. Ja, mach sie Gabi, die schmecken Euch sicher und in Wien bekommst an einem der Märkte sicher schon frische weiße Bohnen, dann sind sie noch besser!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.