Hauptspeisen

Hühnerfrikassee

11. September 2020

Die Hühner beim Biobauern im Nachbarort haben es wirklich gut. Sie leben tagsüber in der freien Natur mit Blick auf den Schneeberg, nächtigen bequem im Hühnermobil und genießen Vollpension – wie z.B. jetzt mit den ersten Äpfeln, die fachgerecht serviert werden.
Einige Hennen halten sich an die Vorschriften, legen brav die Eier ins Nest, andere begeben sich auf Abwegen, verlegen Ostern in den Herbst und verstecken ihre Eier in der Natur. Nützt ihnen aber nichts wie man hört, man kennt die Verstecke bereits.
Wer die nette ➡️ Facebookseite vom Biobauern Tomschitz besucht, entdeckt nicht nur die professionelle Arbeit der Bio-Landwirtschaft, das täglich frische und vielseitige Gemüse, sondern kann immer wieder auch über die lustigen Hühnergeschichten lachen.

© Hühnerfotos: Biobauer Thomschitz

Der Kreislauf der Natur macht allerdings auch vor den Hühnern nicht halt, es kommt der Zeitpunkt, wo die Legetätigkeit nachlässt, dem Nachwuchs der Platz überlassen wird.
So auch diesmal, als ich benachrichtigt wurde, dass ich mein vorbestelltes Suppenhuhn abholen kann.

Ein Suppenhuhn ist ja nicht nur für die Suppe da, nach alter Tradition wurde hier auch noch feines und schmackhaftes Hühnerfrikassee daraus gemacht  (Geflügelsalat oder das Fleisch im Suppentopf genießen, wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen).

Rezept für Hühnerfrikassee (3 – 4 Portionen)

Für die Suppe:
1 Suppenhuhn
1 Bund Wurzelgemüse (Karotten, Petersilwurzel, Zeller, Lauch)
1 Zwiebel
1 getrocknete Tomate
1 Scheibe Ingwer
Salz, Pfefferkörner, Piment, 1 kl.Stück Muskat, Lorbeerblatt

Huhn innen und außen waschen, in einen Topf geben, mit Wasser auffüllen, sodass das Huhn gut bedeckt ist. Geputztes Gemüse und Gewürze zugeben. Einmal aufkochen lassen, dann bei reduzierter Hitze 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen.
Anschließend das Huhn aus dem Topf heben und die Suppe abseihen.
400 ml von der Suppe hebe ich für das Frikassee auf, den Rest fülle ich noch heiß in saubere, heiß ausgewaschene, gut verschließbare Gläser. So hält die Suppe im Kühlschrank einige Wochen.

Für das Frikassee (3-4 Portionen)
Hühnerfleisch vom gekochten Huhn (ohne Haut) in gefällige Stücke geschnitten
2 Karotten
250 g braune Champignons
1 kl. Handvoll Erbsen
1/2 Zwiebel, fein geschnitten
60 g Butter
2 EL Mehl
400 ml Hühnersuppe (entfettet)
100 ml Sherry oder trockener Weißwein
150 ml flüssiges Obers
Saft von 1/2 Zitrone
einige Zweige frischer Estragon (oder auch Petersilie)
fakultativ: 1 Eidotter (Eigelb) zum legieren

Karotten schälen, klein würfeln und in etwas Suppe bissfest kochen.
Champignons putzen, je nach Größe vierteln oder achteln, in einer Pfanne zuerst ohne Fett anbraten, dann etwas Butter zugeben und durchschwenken, salzen.

In einer Pfanne die Fein geschnittene Zwiebel in Butter hell anschwitzen und mit dem Mehl eine helle Einbrenn bereiten, zuerst den Wein, dann die Suppe dazu gießen, aufkochen lassen und unter Rühren ca. 5 Minuten köcheln lassen. Hühnerfleisch und Gemüse zugeben, in der Sauce erwärmen. Obers zugeben *), mit Salz, Zitronensaft und gehacktem Estragon (oder Petersilie) abschmecken.

*) Wer es besonders fein haben will, verquirlet einen Eidotter mit dem Obers und gibt diese Mischung zum Frikasse, Achtung: die Sauce darf in dem Fall nicht mehr kochen, sonst gerinnt sie.

Ich serviere das Hühnerfrikassee am liebsten mit Reis! Mein lieber Hausherr meinte beim Essen: von diesem Hendl haben wir im Laufe der Zeit sicher schon einige Eier genossen, jetzt schmeckt es uns auf diese Art auch wieder gut. Mahlzeit!

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