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Strohwitwen-Tage

13. Mai 2021

Wie im Monatsrückblick vom März angekündigt, habe ich in meiner Strohwitwenzeit viele gesunde Momente eingelegt und einige Low-Carb-Gerichte ausprobiert.
Low Carb bedeutet dass kohlenhydratreiche Lebensmittel bei der täglichen Nahrungsaufnahme reduziert werden, durch Gemüse, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und Eier ersetzt werden. Der Stoffwechsel wird angeregt, der Insulinspiegel wird positiv beeinflusst, Fettreserven im Körper reduziert, die Verdauung angeregt.

Wichtig war für mich, dass die Gerichte schnell gehen, gut schmecken und mir auch gut tun, der Genuss soll auch in dieser Zeit nicht zu kurz kommen. Dass nebenbei auch einige Kilos purzeln kommt mir natürlich auch sehr gelegen.

Begonnen hat es mit dem ersten heimischen weißen Spargel, zu dem es gefüllte Putenröllchen gab.
Den Spargel habe ich zu diesem Gericht nur gekocht und in etwas Butter geschwenkt. Für die Putenröllchen wurde ein Schnitzel von der Putenbrust plattiert, mit Frischkäse bestrichen und mit gehackten Jungzwiebel und Jungknoblauch bestreut, zusammengerollt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und in Butterschmalz rundherum angebraten. Dann kam die Roulade für ca. 10 Minuten in das mit 150 Grad vorgeheizte Backrohr.
Der Bratenrückstand in der Pfanne wurde mit etwas Weißwein abgelöscht, mit etwas Gemüsesuppe und Obers aufgegossen und mit Salz, Pfeffer und etwas Honigsenf abgeschmeckt.


Vom Biobauern im Nachbarort habe ich wieder frischen Spinat geholt und meinen Vorrat an Jungknoblauch und Jungzwiebel aufgestockt. Der Spinat wurde wie ➡️ hier beschrieben – jedoch ohne Vanille – zubereitet, dafür mit einigen geschmolzenen Kirschtomaten und Gänseblümchen aus dem Garten ergänzt.
Dazu gab es pikante Topfenlaibchen. Das Rezept dazu habe ich aus dem Internet geholt:
1/4 kg Topfen, 1 Ei, 3 EL Kokosmehl, 3 El geriebener Käse
Salz, Pfeffer, etwas geriebene Muskatnuss
Alles gut vermengen, Laibchen in Pflanzenöl ausbacken.

Im Original-Rezept sind nur 2 EL Kokosmehl angegeben,  allerdings war die Masse war viel zu weich – das erste Laibchen zerfloss regelrecht in der Pfanne.
Beim nächsten Versuch werde ich anstelle vom Kokosmehl eine Mischung aus Mandel-, Kastanien und Kichererbsenmehl nehmen und somit für eine bessere Bindung sorgen, für den Geschmack auch noch gehackte Kräuter und etwas gehackten Schinken zur Masse geben. Das Rezept ist noch ausbaufähig.

Low-Carb Burger-Brötchen die schnell gehen? Ja gibt es die denn? Ich habe gesucht und gefunden! Sogenannte Oopsie-Wolkenbrötchen, wo die Brothälften einzeln gebacken, also nicht auseinander geschnitten, werden.
Für zwei Brothälften braucht man:
1 Ei, 35 g Frischkäse oder Topfen, etwas Salz, Sesam. Backrohr auf 150 Grad vorheizen.
Eiweiß wird mit einer Prise Salz sehr steif geschlagen, der Eidotter wird mit dem Frischkäse vermischt und sanft unter die Eiweißmasse untergehoben.
Backblech mit Backpapier auslegen und zwei Häufchen in Größe von Burgerbrötchen mit Abstand darauf formen. Mit Sesam bestreuen und ca. 25 Minuten backen. Die Brötchen gehen sehr stark auf, fallen beim abkühlen allerdings wieder etwas zusammen. Schmecken tun sie gut und sind gar keine schlechte Alternative!


Ich habe mir einen Surf & Turf Burger gemacht: mit geschmolzenen Zwiebeln, gegrillten Tomatenscheiben, einem Rindfleischpatty und 2 gebratenen Garnelen. Dazu gab es – gekaufte – Avocado-Chips und etwas Sauce Tatare.

Eine sehr frei interpretiere Shakshuka stand auf dem Programm. Eine Spezialität welche durch Yotam Ottolenghi in den letzten Jahren sehr berühmt, mitunter als israelisches Nationalgericht bezeichnet wird, deren Wiege jedoch im nordafrikanischen Raum, in den maghrebinischen Ländern vermutet wird.
Zubereitet wird sie mit in Öl gebratenen, in Ringe geschnittenen Zwiebeln, Paprikaschoten, Tomaten, Chili, Knoblauch, Pfeffer und – sehr wichtig – Kreuzkümmel. Bei meiner Variante kam auch noch geschnittene Bleichsellerie und ein Rest von einer Zucchini hinein. All das wird ca. 15 Minuten zu einer dicken Suppe gegart, dann kommen vorsichtig aufgeschlagene Eier dazu, die bei geschlossenem Deckel vier bis fünf Minuten pochiert werden.
Serviert wird die Shakshuka mit viel gehackter Petersilie.

 

Noch ein Backexperiment: Gehört und gelesen habe ich vom Blechtoast, also ein Low-Carb Toast, den ich natürlich ausprobieren wollte. Er wird auf einem Backblech gebacken, dann in Stücke geschnitten und vor Verwendung in den Toaster gegeben. Für ein kleines Blech, Innenmaße 25 x 22 cm braucht man:
2 Eier, 50 g fein gemahlene blanchierte Mandeln, 125 g Magertopfen, 2 TL Backpulver, Salz, fakultativ gehackten Rosmarin. Backofen 180 Grad vorgeheizt.
Die Zutaten werden in einer Schüssel vermischt und auf das mit Backpapier ausgelegte Blech aufgetragen, sodann 20 Minuten goldbraun gebacken.
Ich habe meine Toasthälften mit etwas Ketchup bestrichen, mit Schinken und Camenbert belegt und im Griller zubereitet.  Dazu gab es Käferbohnensalat mit Kernöl.
Der Toast schmeckt gut, ist im Biss allerdings doch etwas biskuitartig.

Aufgrund der langanhaltenden Kälte im April musste ich auf den ersten grünen Spargel von unserem Biobauern im Nachbarort diesmal etwas länger warten, aber dann war es endlich so weit, der erste Bund landete in meinem Einkaufskorb.
Spargel, gemeinsam mit Rhabarber und etwas Bärlauch zubereitet, mit gebratenem Bachsaibling serviert, war ein richtiges Festessen und ging wirklich schnell!
Der geputze Spargel wird 3 Minuten gekocht, dann kalt abgeschreckt, damit die schöne grüne Farbe erhalten bleibt.
Rhabarber wird geschält und in gleich lange Stücke wie Spargel geschnitten und mit dem Spargel in eine Auflaufform gelegt. Ahornsirup, Olivenöl, Salz und Pfeffer wird vermischt und mit dem Spargel/Rhabarber vermengt.
Im vorgeheiztem Backrohr wird das Gemüse bei 180 Grad ca. 15 Minuten gegart.
Serviert wird der Spargel mit dem gebratenem Fisch, einigen Blättchen Bärlauch, Zitronenzesten und mit rosa Pfefferbeeren. Es war ganz köstlich und auch fürs Auge ausgesprochen schön.


Diesmal war es nicht low-carb, es gab Spargelrisotto mit Chili-Garnelenspießchen. Die Spießchen entdeckte ich bei der Grill-Auswahl in unserem örtlichen Supermarkt. Risotto mit grünem Spargel gibt es bereits ➡️ hier am Blog, diesmal jedoch ohne Erdbeeren. Für die war der April noch zu kalt.

Der Biobauer im Nachbarort hat in Kellergewölben eine Pilzzucht gestartet und ich freue mich riesig darüber. Kräuterseitlinge hatte ich schon einmal gekauft, diesmal waren es Shitake-Pilze, die in den Korb wanderten.
Die Pilzköpfe wurden gemeinsam mit Karotten, den letzten Spargelstangen, Jungzwiebel und Jungknoblauch in Sesamöl in der Wok-Pfanne gebraten. Gewürzt wurde mit etwas Chili, Sojasauce, frisch gepresstem Orangensaft, Salz und Pfeffer. Dazu kam eine Portion gekochte Udon-Nudeln und es schmeckte besser, als beim Chinesen 😉

Ein weiteres Pilzerlebnis bescherte mir und meiner Schwester der Besuch beim „Markt der Erde“ in Lutzmannsburg.
Wir entdeckten den Igel-Stachelbart. Ein äußerst gesunder Zuchtpilz, der in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei Magen- und Darmproblemen eingesetzt wird. Getrocknet ist er in Tabletten/Kapselform als Superfood erhältlich. Zu meiner großen Freude wird er auch bald bei meinem Biobauern als weitere Pilzdelikatesse erhältlich sein.
Sein Geschmack erinnert entfernt an zartes Kalbfleisch, wovon ich mich überzeugen konnte:
Ich habe ihn in Scheiben geschnitten, in Öl gebraten mit einem Hauch Sojasauce gewürzt und auf Pflücksalat mit Orangenvinaigrette und Heidelbeeren für mich serviert!

Eine weitere Errungenschaft vom  „Slow-Food Markt der Erde“ waren zwei prachtvolle Saiblinge von der Fischfarm Sigleß, die meine Schwester und ich uns am Muttertag schmecken ließen. Die Fische wurden mit Kräutern, Knoblauch, etwas Limettensaft und gutem Öl mariniert, dann in der Grillpfanne gebraten. Dazu gab es gebratenen grünen Spargel mit Bozener Sauce. Für den Nachtisch hat meine Schwester gesorgt und einen wunderbaren Kuchen aus Eiweißmasse mit karamellisierte Rhabarber gebacken. Es war ein gemütlicher Muttertag bei herrlich warmen, sonnigen Wetter den wir im Garten genießen konnten.

Im Netz gibt es jede Menge Rezepte von Low-Carb Waffeln. Dazu hat mich auch eine liebe Freundin aus einer Facebook-Gruppe sehr darauf neugierig gemacht. Also habe ich mir ein kleines Waffeleisen angeschafft – gerade für 2 Stück belgische Waffeln und habe als ersten Versuch Gemüsewaffeln ausprobiert.
Für 4 Stück braucht man:
1 Ei, 50 g Mehl, 50 g Joghurt, Salz – alles vermischen und 15 Minuten quellen lassen.
1/2 Zucchini + 1 Karotte grob raspeln, in ein Sieb geben, ausdrücken und abtropfen lassen. Beliebige Kräuter und etwas Knoblauch fein hacken. Alles unter den Teig mischen, mit Salz und Pfeffer würzen (Gewürze sind beliebig, Paprika, Kurkuma passt auch noch).
Waffeleisen erhitzen, mit etwas Fett bestreichen und die Waffeln ausbacken.
Eine wahrhaft herrliche Erfindung! Ich habe sie zu Pfücksalat mit Avocado genossen und in mein Repertoire aufgenommen.
Ein Rezept, welches mit Gemüse beliebig variiert werden kann: Kohlrabi, Süßkartoffeln, Pastinake, Schinken, Käse etc. da gibt es noch viel auszuprobieren!

Ich liebe Auberginen/Melanzani – der liebe Hausherr mag sie weniger gerne. Daher war jetzt der richtige Zeitpunkt ein Rezept auszuprobieren: Auberginenbällchen a la Parmigiana!
Ich habe schon viel davon gehört und gesehen, das ➡️ Rezept habe ich mir im Internet herausgesucht, allerdings nur die Hälfte davon gemacht – es wurden 8 golfballgroße Knödel und reichten bequem für 2 Mahlzeiten.

Ein Weiteres Waffelrezept wurde ausprobiert: Waffeln aus Kichererbsenmehl! Sehr einfach und sehr schmackhaft!
Ich denke, ich werde bald ein Waffelfan – so vielseitig ist die Rezeptauswal, auch in low carb!
Die Menge reicht bequem für 4 Waffeln:
1 Tasse Kichererbsenmehl, 1 Tasse Wasser, 1 EL Sesam oder andere Samen, 1 EL Öl, würzen mit Kurkuma, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, gehackte Kräuter.
Alles klumpenfrei verrühren und 1 Stunde kühl rasten lassen. Kurz vor dem Backen wird noch 1/2 Tl Backpulver untergemischt.
Bei mir gab es die Waffeln zu Avocado Gurkensalat und etwas Räucherlachs.

Die nächsten Waffeln sind auch schon geplant, diesmal süß. Ich möchte mein Kokosmehl verbrauchen und denke, dass es sich für eine süße Variante bestens eignet. Ich hoffe, dass es als Beilage dazu bei uns dann schon die ersten Erdbeeren aus dem Nachbarort gibt, die ganz einfach besser schmecken, als der Import aus dem Ausland.

Ich hoffe, mein Streifzug durch die Strohwitwen-Tage hat Euch gefallen und es ist die eine oder andere Anregung zum Nachmachen dabei.
Nächste Woche ist die Reha vom lieben Hausherrn auch schon vorbei und er wird frisch, erholt und viel gesünder nach Hause kommen. Den ersten kulinarischen Wunsch hat er auch schon geäußert: Backhendl und Erdäpfelsalat, danach sehnt er sich schon. Ich werde diesen Wunsch natürlich sehr gerne erfüllen!

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  1. Hallo liebe Brigitta,
    zum Backhendl mit Kartoffelsalat komme ich sehr gerne vorbei. Backhendl liebe ich.

    Beim Anblick deiner Fotos läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich hätte mich als „Testesserin“ auch gerne zu Verfügung gestellt 😉

    Von einem Igel-Stachelkopf habe ich noch nie etwas gehört. Sehr interessant. Auch das Aussehen dieses Pilzes.

    Sehr sehr schön, was du alles fabrizierst, beschreibst und präsentierst. Ich schaue sehr gerne bei dir vorbei.

    Schöne Zeit für dich und den Hausherrn.

    Viele liebe Grüße

    Judy

    1. Liebe Judith ich freue mich sehr über Deine liebe Rückmeldung, das Backhendl würde ich Dir liebend gerne servieren als kleines Dankeschön für den Besuch auf meiner Seite und Deine netten Worte!
      Herzlichen Dank und bleib vor allem gesund! Brigitta

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