Ja, Ihr habt richtig gelesen, es gibt keinen Coq au Riesling, sondern eine Poularde vom Bresse Gauloise Huhn aus der Steiermark.
Ich habe über diese Hühnerrasse und den K&P Hendlhof bereits in ➡️ diesem Beitrag ausführlich geschrieben.
Diesmal haben wir die bereits im Dezember für den Sommer bestellten Poularden, 2 Stück an der Zahl selbst vom Hof abgeholt. Leider war der Zeitpunkt schlecht gewählt, es war ein heißer Tag und die Hühner hatten sich in ihren Unterschlupf zurückgezogen, wir hörten sie allerdings gackern und auch den Coq krähen.
Auf Wunsch wurde diesmal eine Zubereitungsart gewählt, die im Elsaß sehr beliebt ist, dort von Elsässer Hähnen zubereitet wird: Coq au Riesling, sozusagen die Frühjahrsvariante vom vielleicht besser bekannten Coq au Vin.
Coq au Vin ist ein klassisches Geflügelgericht und eines der französischen Nationalrgerichte, wird mit regionalem, eher trockenem Rotwein, Wurzelgemüse, Kräutern und Pilzen zubereitet.
Uns behagt für Geflügel die Zubereitung mit Weißwein mehr – obwohl ich mir vorstellen kann, dass zu dem eher bissfesten und kräfigem Fleisch der Bresse Gauloise Poularde auch Rotwein gut passen könnte.
Auch vom Coq au Riesling gibt es verschiedene Varianten, einfach, nur mit Schalotten und Wurzelgemüse, manchmal mit Pilzen, manchmal mit Weintrauben.
Ich habe meine eigene Variante gewählt, Pilze, Mairübchen, Karotten und Knoblauch habe ich wie so oft, bei meinem Biobauern im Nachbarort eingekauft.
Da unser Sohn zu Besuch und sehr neugierig auf diese Hühner und deren Geschmack war, habe ich auch etwas mehr gemacht – es reichte bequem für 4 Portionen:
Rezept:
1/2 l Hühnersuppe – eine wunderbar kräftig schmeckende Suppe wurde vorweg von den Karkassen zubereitet
1,5 Bresse-Poularden, zerteilt (Ober-, Unterschenkel, Brust, Flügel)
1/2 l Riesling
4 cl Weinbrand
1 Zitrone
4 Schalotten
200 g Pilze (Kräuterseitlinge)
4 Knoblauchzehen vom frischen Knoblauch
5 Mairübchen
4 Karotten
Thymian und Estragon aus dem Garten
Salz, Pfeffer aus der Mühle
250 g Creme fraiche
Öl für die Pfanne
Estragon für die Garnitur
Hühnerstücke, salzen, in einer Pfanne in Öl rundherum anbraten, dann zur Seite stellen.
Noch etwas Öl in die Pfanne zum Bratrückstand geben und das geschnittene Gemüse (Schalotten, Knoblauch, Rübchen, Pilze und Karotten) darin anbraten, mit dem Weinbrand übergießen und flambieren. Danach den Riesling, die Kräuter und die Hühnersuppe zugeben, den Sud mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Sud in einen Bräter geben und die Hühnderstücke – mit Ausnahme der Brüste – hinein legen. Noch so viel Suppe zugießen, dass alles knapp bedeckt ist.
Den Bräter zudecken und alles bei sehr niedriger Hitze ca. 1 Stunde schmoren lassen. Die Flüssigkeit soll nur ganz leicht köcheln. Dann werden die Brüste dazu gegeben, diese dürfen im Sud noch 15 Minuten ziehen.
Danach Fleisch aus dem Topf nehmen, zudecken und warm halten.
Sud zum kochen bringen und bei Bedarf etwas reduzieren. Creme Fraiche zum Sud geben und diesen sämig einkochen lassen, nochmals mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Dann werden die Fleischstücke wieder in die Sauce zurückgelegt.
Blätter von Estragonzweigen abstreifen und das Gericht damit garnieren.
Passende Beilagen sind – wie bei uns – heurige, in Butter geschwenkte Erdäpfel, auch Reis und Baguette.
Ich kann Euch versprechen: es schmeckt ganz großartig!