Endlich sind sie reif, die guten saftigen Marillen. Aufgrund der kalten Witterung im April und Mai zwar etwas verspätet, gut Ding braucht eben Weile.
Am Samstag wurde daher wie jedes Jahr unsere gute Marillenmarmelade eingekocht, ein wichtiger Vorrat für Palatschinken, Biskuitroulade oder für den Frühstücks-Striezel.
Ein paar Marillen haben wir übrig gelassen, davon wurden die feinen Marillenkrapferl gemacht.
Diese Marillenkrapferl haben wir vor Jahren in einem idyllischen Heurigen-Restaurant in einem unserer Nachbarorte kennen gelernt. Dort sind wir sehr gerne eingekehrt, die Küche war ganz nach unserem Geschmack, ich habe dort sogar meinen vorletzten runden Geburtstag mit Freunden und einem Kostümfest gefeiert.
Leider gibt es dieses Restaurant nicht mehr, die Besitzer von „Oskars Weinstube“ haben sich zur Ruhe gesetzt, bleiben aber in lieber kulinarischer Erinnerung.
Die Marillenkrapferl bildeten damals den Abschluss bei einem Menü, haben dem lieben Hausherrn außerordentlich gut geschmeckt und der Chef hat uns sein Rezept verraten: Brandteig, gefüllt mit jeweils 1/2 Marille, nach dem kochen in Butterbrösel gewälzt.
Eigentlich sind es ja halbe Marillenknödel, wenn man es ganz genau nimmt – sie eignen sich aber super als Dessert oder auch für den kleinen Hunger. Ob Einbildung oder nicht – sie schmecken feiner und sind doch ganz anders!
Wer Marillenknödel sucht, wird natürlich auch fündig ➡️ hier mit einem Klick und einer Auswahl von drei verschiedenen Teigen, flaumig, fruchtig, köstlich!
Jetzt aber zu den Marillenkrapferl und zum Rezept, wie ich sie gemacht habe: 12 Stück sind es geworden:
Für den Teig:
100 ml Wasser
100 ml Milch
45 g Butter
200 g Universalmehl
etwas Salz
1 großes Ei
6 Marillen, halbiert, in jede Hälfte anstelle des Kerns 1 TL Marillenmarmelade geben
100 g Butter
60 g Semmelbrösel
60 g geriebene Mandeln
1 TL Zimt
Wasser, Milch, Butter und Salz in einem Topf aufkochen. Mehl auf einmal in die Flüssigkeit geben, bei kleiner Hitze mit einem Kochlöffel rühren, bis sich der Teig als dicker Knödel vom Topf löst.
Topf von der Kochstelle nehmen. Ei in die etwas abgekühlte Masse geben, solange rühren (geht einfach mit dem Knethaken des Handmixers oder in einer Küchenmaschine) bis der Teig glatt ist.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche messerrückendick ausrollen und Kreise, etwas größer als die Marillenhälften ausrollen. Je 1/2 Marille drauf legen, mit einem zweiten Teigkreis belegen und die Ränder gut zusammen drücken. Das geht mit dem Brandteig ganz einfach, er lässt sich sehr gut verarbeiten.
Wasser in einem Topf aufkochen, die Krapferl einlegen und ca. 10 Minuten leicht wallend kochen lassen, bis sie nach oben steigen.
In der Zwischenzeit die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Brösel mit den geriebenen Mandeln goldbraun rösten. Mit etwas Zimt aromatisieren. Die gekochten Krapferl aus dem Wasser heben, etwas abtropfen lassen und in den Bröseln wälzen.
Mit Staubzucker bestreut servieren und schmecken lassen. Ein ganz wunderbares Dessert und doch ein wenig anders, als Marillenknödel. Es war kein Fehler, dass wir uns wieder einmal daran erinnert haben.
Probiert es aus, ich hoffe es schmeckt Euch genau so wie es uns geschmeckt hat!
Meiner Schwester habe ich eine Kostprobe davon gegeben. Sie war so begeistert, dass sie die Krapferl heute auch gleich macht.
ganz großartig
Aus Argentinien, vielen Dank! Ich mach sie sicher bald!!!!
Hallo Elfriede, das freut mich sehr! Liebe Grüße nach Argentinien
Danke liebe Eva!
Deine Krapferl, also die halben Marillenknödel finde ich witzig und eine sehr gute Dessertidee!! Eine Bekannte hat Fruchtknödel immer mit dünnem Brandteig gemacht. Wir bzw. besonders ich habe normalerweise gern viel Teig 😉
lg
Etwas mehr Teig mag ich beim Topfenteig auch recht gerne, mein Mann hat den Brandteig am liebsten. Liebe Grüße 🌸
Hallo liebe Brigitta,
du hast ein neues Foto von dir eingestellt? Sehr schön.
Nichts ahnend habe ich nachsehen wollen, ob du wieder ein neues Rezept hast.
Hungrig und heute noch nichts gegessen, „springen“ mich deine Marillenkrapferl an und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Ich würde jetzt alle zwölf vertilgen und mir munden lassen. Sie sehen nicht nur sehr gut aus, sicher schmecken sie auch sehr gut.
LG
Judy
Hallo Judy, ich musste jetzt lachen, als ich Deine liebe Nachricht gelesen habe. Hat mich an meinen Vater erinnert, der davon erzählte, dass er immer 12 – 15 Marillenknödel gegessen hat. Die Krapferl sind etwas leichter zu schaffen.
Ich freue mich, dass ich Dir Gusto gemacht habe, vielleicht probierst Du sie ja einmal.
Liebe Grüße Brigitta