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Drei typisch burgenländische Bohnengerichte habe ich bei meiner lieben Schwiegermutter und ausgezeichneten Köchin kennen und lieben gelernt: den Bohnensterz, die Bohnenlaibchen, (die ich am blog ➡️ hier schon verewigt habe) und den Bohnenstrudel, den ich Euch heute vorstellen möchte.
Von der Bohnenliebe der Burgenländer und den „Ponzichter“ habe ich ebenfalls schon bei den Bohnenlaibchen erzählt. Bohnen sind und waren schon immer ein beliebter Bestandteil der burgenländischen Küche, getrocknet sind sie ein Jahr oder auch länger haltbar.
Sie eignen sich als gute Eisen- und Proteinquelle besonders gut für vegetarische Gerichte, sind vielseitig verwendbar – getrocknet, oder auch als Konserve sollten sie in keiner Vorratskammer fehlen.
Meine Schwiegermutter hat verschiedene Bohnen noch selbst im Garten angebaut und es hat einige Zeit gedauert, bis ich die „Bauln“ richtig aussprechen konnte. 😉
Ich habe meine Bohnen für den Bohnenstrudel bei meinem Biobauern im Nachbarort entdeckt. Getrocknet, ökologisch verpackt, handverlesen. Sie haben mich daran erinnert, dass ich den Bohnenstrudel schon länger machen und auf dem Blog einstellen wollte.
Im Burgenland gibt es viele Rezepte für den Bohnenstrudel, fast jedes Dorf hat eine eigene Version: mit Grieß, mit Semmeln oder auch mit Speck.
Bei Mama Reiter gab es den Bohnenstrudel sehr oft begleitet von Gurkensalat oder nur mit Sauerrahm – für mich der klassische Dip dazu.
Rezept für 4 Portionen (Hauptspeise)
Strudelteig:
250 g Mehl glatt
140 g Wasser, lauwarm
35 g Öl
1 Prise Salz
fakultativ 1 Tl Essig (dann lässt sich der Teig noch besser ziehen)
Für den Strudelteig Öl und Wasser abmischen, mit dem Mehl und etwas Salz zu einem glatten, samtigen Teig kneten. Ich mache das am liebsten mit meinen Händen, indem ich den Teig immer wieder zu einem Strang ziehe, auf die Arbeitsfläche schlage, dann wieder mit den Handballen knete.
Alternativ kann man den Teig auch mit den Knethacken des Mixers oder mit einer Küchenmaschine ca. 10 Minuten kräftig durchkneten lassen.
Den Teig zu einer Kugel formen, mit Öl bestreichen, mit Frischhaltefolie abdecken und 20 Minuten bei Zimmertemperatur rasten lassen.
Bei fertigem Strudelteig sollte man 4 Strudelteigblätter verwenden, zwischen die man etwas flüssige Butter verteilt.
Fülle:
250 g getrocknete Bohnen – siehe oben
2 El Butter
250 ml Sauerrahm
1 Ei
1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe (jeweils fein gehackt)
Salz, Pfeffer, 1/2 EK Bohnenkraut, 1/2 EL Majoran
2 El Semmelbrösel
Das Rezept für die Paprikasauce findet Ihr ➡️ hier
Die getrockneten Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen, dann abseihen und in genügend Wasser (ohne Salz) weich kochen. Danach auskühlen lassen und grob zerstampfen.
Die fein gehackte Schalotte und Knoblauch in Butter oder Schmalz glasig anrösten, abgekühlt mit den Bohnen, Ei, Rahm, Kräutern, Salz und Pfeffer gut abmischen. Die Masse mit 2 EL Bröseln binden.
Backrohr auf 200 Grad Heißluft vorheizen.
Masse auf dem unteren Drittel des ausgezogenen Strudelteig verteilen, den Teig zusammen rollen und mit flüssiger Butter bestreichen. Den Strudel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und ca. 35 Minuten zu schöner Farbe backen.
Vor dem Servieren lässt man den Strudel noch ein paar Minuten rasten.
Meinen Bohnenstrudel á la Mama habe ich als Hauptgericht mit Paprikasauce und Sauerrahm seviert und er hat uns ausgezeichnet geschmeckt.
Übrigens: so ein Strudel kann sowohl warm als auch kalt gegessen werden und eignet sich ausgezeichnet für ein rustikales Buffet. Man kann ihn gut vorbereiten und er schmeckt so gut wie immer – ob pikant oder fruchtig süß gefüllt.
Ahhh, da ist er ja! Ich werde den auf jeden Fall nachkochen. Ich kenne ihn mit relativ süßer Paradeissauce und an der muss ich auch noch feilen.
Hoffe, er schmeckt Dir! Paradeissauce ist auch eine gute Variante. Die Wiener ist ja eh immer etwas süßlich.