Liebe Freunde, wir haben es geschafft: das Jahr 2021 liegt hinter uns, was das Neue bringt, wissen wir noch nicht!
Ich hoffe, Ihr seid gut rüber gekommen ins Jahr 2022, viel zu feiern gab es auch in diesem Jahr nicht, noch immer haben wir mit diversen Einschränkungen mehr oder weniger zu kämpfen.
Die Laune wollen wir uns aber doch nicht verderben lassen, wie immer gab es auch etliche kulinarische Schmankerln aus meiner Küche, die ich Euch zeigen will.
Außerdem überraschte uns das Wetter in der ersten Monatsmitte mit starkem Schneefall und verwandelte den Garten in eine Winterlandschaft. Auch diese Stimmung möchte ich Euch nicht vorenthalten, es war wunderschön!
Der Dezember begann diesmal süß: es gab Mohnnudeln mit unserem Zwetschkenröster für den Haushernn und frisch gemachten Apfelmus für mich. Ich habe sie diesmal aus Erdäpfel-Topfenteig gemacht, wie er ➡️ hier am Blog bei den Marillenknödel schon beschrieben wurde. Sie waren sehr zart und den Versuch wert.
Irgendwann in diesem Jahr sollten wir wieder nach Sardinien reisen. Warum? Ich habe die letzte Fregola Sarda aufgebraucht, diesmal etwas herbstlich angehaucht: mit Kohlsprossenblättchen und Paprikaschaum (1 roter Spitzpaprika, entkernt, geschnitten, 1 gehackte Schalotte, ein paar Chiliflocken in Öl kurz angebraten, mit Weißwein abgelöscht, mit 200 ml Gemüsesuppe (instant) aufgegossen, 10 Minuten köcheln lassen, dann mit dem Stabmixer und 1 EL Obers schaumig aufgemixt)
Aufgeputzt mit ein paar Rotschalengarnelen – eine absolut köstliche Variante, die wir sehr genossen haben.
Beim Biobauern gab es herrlich frische Kastanienseitlinge, die ich gleich zweifach verwendet haben:
1) Die zarten Pilzköpfe mit Eierspeis
2) die festen Stiele fein gehackt und mit etwas Wurzelgemüse, Gemüsesuppe und Paradeismark als Sugo auf Spaghettikürbis – diese Variante nur für mich, der Hausherr muss den Kürbis nicht unbedingt haben. Mit Nudeln hätte er dieses feine Sugo sicher gerne gegessen, also werde ich es wieder einmal machen.
In der kühlen Jahreszeit mache ich Gerichte mit getrockneten Hülsenfrüchten immer wieder gerne. Diesmal hatten wir Lust auf ein freuriges Tex-Mex-Chili mit Bohnen und etwas Mais und mit Rindfleisch – dieses allerdings nicht wie in vielen Rezepten faschiert, sondern von Hand klein geschnitten. Dazu gab es Reis und flüssiges Corona – nur so kann man sich das gut gefallen lassen!
Diesmal habe ich mich durchgesetzt und es wurde ein schönes Stück vom Karpfen gekauft – der Hausherr schätzt diesen Fisch nämlich gar nicht sehr. Aber er hat geschmeckt: auf Wurzelgemüse im Gewürzsud gegart war es ein sehr ansprechendes Fischgericht. Der Mischsatz vom alten Weingarten aus dem Weinviertel passte ausgezeichnet dazu.
Ein sehr gutes vorweihnachtliches Menü gab es anlässlich eines Familienbesuchs: orientalisch/maghrebinisch angehaucht, mit Huhn und Bulgur, eigentlich ein Rezept für eine Tajine, welches ich allerdings abgewandelt habe: Hühnerkeulen auf Tomaten, Melanzani und getrockneten Aprikosen mit orientalischen Gewürzen und Chili im Backrohr, den Bulgur mit Zitrone und Minze separat gegart und als Beilage serviert. Dazu gab es noch erfrischenden orientalischen Gurkensalat mit Minze und zum Nachtisch Maroni-Tiramisu nach ➡️ Bine – bei mir allerdings nicht Biskotten, sondern mit dünnen Scheiben von Pandoro geschichtet. All das war nicht nur ein Augen- auch ein Gaumenschmaus, wie mir versichert wurde!
Es ist ein einfaches Gericht, dass ich schon als Kind gerne gemocht habe: Pikante Wursthörnchen!
Dazu wird Zwiebel, Knoblauch, klein geschnittene roter Spitzpaprika in Öl angeschwitzt, dann kommt fein gehackte Wurst (ich hatte diesmal doppelt geräucherte Dürre) und etwas Tomatenmark dazu, gewürzt wird mit geräuchertem Paprikapulver – süß und scharf – Salz, Pfeffer, Majoran.
Die gekochten Dinkelhörnchen werden mit dem Siebschöpfer aus dem Kochwasser in die Pfanne zur Wurstmischung gegeben – darf gerne ein wenig Nudelwasser dabei sein. Alles wird gut vermischt und nochmals gut abgeschmeckt. Dazu passt beliebiger Salat.
Es darf wieder einmal ein ordentliches Kotelett sein, meinte der Hausherr, genau gesagt ein Tomahawk vom Duroc (Schweinerasse, die im Freien gehalten wird und sich durch besonders zartes Fleisch auszeichnet).
Sein Wunsch war mir Befehl, dazu gab es Rahmschwammerl – wieder wurden die beliebten Maronenseitlinge dazu verwendet – und Erdäpfelspalten.
Ja und dann war Weihnachten da, die Feiertage verbrachten wir im engsten Kreis mit unserem Sohn und Schwager. Am Hl. Abend gab es wie immer gute kalte Sachen u.a. vom Hausherrn handgehacktes Beef Tatare mit Dotter vom Wachtelei und Gewürzen zum selber mischen, div. Schinken und den Französischen Salat in Erinnerung an meine liebe Schwiegermutter. Käse gab es dann auch noch, denn der schließt bekanntlich den Magen ab!
Ein besonders Highlight am Buffet-Tisch war die Ceviche vom Waller und vom Saibling – der Fisch frisch von der hier schon öfters erwähnten Fischfarm im Nachbarort. Ceviche ist ein Gericht der peruanischen Küche aus rohem Fisch, der in einem Sud – Leche de Tigre – mariniert wird: Limettensaft, Salz, Chili, Ingwer. Dazu kommt rote Zwiebel, hier auch noch zarte Scheiben von Radischen und zuletzt frische Korianderblättchen.
Mein Favorit der beiden Varianten war der Waller – das mache ich definitiv bald wieder!
Am Christtag gab es dann wieder ein Familienmenü: ein Süppchen von der Stangensellerie mit Schinkenchips und Limonenöl, zarten Toskanischen Rinderbraten (Brasato di manzo) mit Minzgremolata, Polenta und glasierten Karotten. Danach einen kleinen Topfenkuchen mit Beerensauce. Das Rezept für den Brasato werde ich im Laufe des Monats auf dem Blog einstellen.
Beim Familienfest am Landgut Esterhazy in Donnerskirchen haben wir im November Fleisch vom Reh eingekauft. Am Stefanitag gab es zur Freude meiner Männer die guten und zarten Rehschnitzel, mit Pankomehl paniert. Dazu kalt gerührte Preiselbeeren und Salat. Gemütlich durften die Weihnachtsfeiertage ausklingen.
Zwischen Weihnachten und Neujahr gab es dann noch einmal Fisch. Diesmal hatten wir Lust auf Meer und Schollenfilets eingekauft. Mit Fenchel – flambiert mit Pernod – geschmort in etwas Weißwein und Orangensaft, dazu kamen dann noch Orangenfilets und Safranrisotto. Das fühlte sich doch fast ein wenig wie Urlaub an.
Den letzten Tag im Jahr verbrachten wir ruhig und ohne große Feier. Wir waren nur zu Dritt und verbrachten einen gemütlichen Abend mit zweierlei Tatar: Lachs/Gurke/Avocado mit Japanischer Mayonnaise und noch einmal Rindertatar auf besonderen Wunsch meiner Schwester.
Kennt Ihr Wachs-gießen? Ist eine Alternative zum Bleigießen und war angeblich schon bei den alten Römern verbreitet. Wir haben es gemacht und wundervolle Gebilde erzeugt. Ich bilde mir ein, dass mein Stück, es ist das Gelbe, einen Drachen darstellt. Der Drache steht für Sieg und ich nehme es als gutes Omen für 2022!
Die Hoffnung, dass diese Pandemie endlich besiegt wird, liegt uns sehr am Herzen, zu sehr hemmt sie unser aller Leben, egal, von welcher Seite man es betrachtet.
Meine besten Wünsche für Glück, Gesundheit und Zufriedenheit sollen Euch für das neue Jahr begleiten. Ich hoffe, wir lesen uns bald wieder! Passt gut auf auf Euch! 🍀🍀🍀
Liebe Brigitta,
Fregola Sarda kannte ich bis jetzt noch nicht. Erst, nachdem ich deinen Rückblick durchgelesen habe, weiß ich von davon.
Ich kenne seit Jahren aus Bratislava nur diese Teigkügelchen. Sehen so aus wie diese Fregola Sarda, nur „teig-farben“, die ich auch im italienischen Supermarkt kaufen kann. In Griechenland gibt es die auch.
Bei uns gibt es zwei italienische Supermärkte und einen italienischen Großmarkt. Am Samstag war ich dort und habe mich wieder einmal umgesehen, was die für feine Sachen haben. Ich esse sehr gerne Taralli und bin fündig geworden. Und was sehe ich oberhalb im Regal? Fregola Sarda. Da musste ich sofort an dich denken und dass du wieder nach Sardinien fahren musst ;-)) um dir wieder einen Vorrat anzulegen.
Habe bei einem anderen Rezept von dir auch gelesen, dass du diese Fregola in Wien kaufen kannst. Sie in dieser Weltstadt nicht zu bekommen, wäre auch ein Witz, wenn ich sie in einer doch kleinen Stadt auch bekommen kann. Auf Sardinien wäre es jedoch viel viel schöner, sich diese Kügelchen zu kaufen.
LG
Judy
So kleine Teigkügelchen gibt es auch in Ungarn – die industriell erzeugte Tarhonya schaut ähnlich aus, auch die Kuskus-Teigware vom Türkischen Supermarkt hat diese Form. Die Fregola sarda überzeugt geschmacklich allerdings durch die spezielle und unvergleichliche Röstung.
LG