Stifado ist ein traditionelles Schmorgericht aus Griechenland. Es wird hauptsächlich mit Rindfleisch oder Lamm, aber auch mit Kaninchen oder Wildschwein zubereitet.
Warum also nicht auch mit Straußenfleisch dachte ich, da von diesem vom letzten Einkauf bei der nachbarlichen Straußenfarm noch ein schönes Stück im Tiefkühler schlummerte.
Typisch für dieses bodenständige Gericht sind neben dem Fleisch ein großer Anteil an Zwiebeln, original sollten es kleine Silberzwiebeln sein, ich musste auf kleine Schalotten zurückgreifen. Dazu kommen griechische Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lorbeer, sowie die Gewürze Zimt, Piment, Gewürznelken und etwas Kreuzkümmel, Salz und reichlich Pfeffer aus der Mühle.
Stifado darf lange schmoren, am besten bei niedriger Temperatur so 6 – 7 Stunden. Daher habe ich für dieses Gericht meinen ohnehin etwas vernachlässigten Slowcooker hervor geholt um meine Variante zuzubereiten.
Stifado vom Rind habe ich vor längerer Zeit schon einmal gemacht, nach einem Rezept meiner lieben virtuellen Freundin Veronika, so wie sie es aus ihrer Zeit in Griechenland kennen und lieben gelernt hat. Damals gab es Ofenkartoffeln und Kritharaki (griechischen Reisnudeln aus Hartweizengrieß) und Tsatsiki dazu.
Ein Unterschied ist insofern zu beachten, dass Straußenfleisch kaum Fettanteil hat und in der Konsistenz daher etwas trockener als Rindfleisch ist.
Rezept für 4 Portionen:
850 g Fleisch hier vom Straußensteak (Rind, Lamm, Kaninchen, Wildschwein)
300 g San Marzano-Tomaten (frisch oder aus der Dose)
500 g Schalotten – geschält
4-6 Knoblauchzehen je nach Größe
2 EL Tomatenmark
2 EL Balsamico
Rosmarin, Thymian, Lorbeerblätter
Zimtrinde, 2-3 Gewürznelken
etwas Butterschmalz
3 EL Olivenöl
2 EL Mehl
Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Zucker
1/2 Flasche Rotwein, 100 ml Mavrodaphne (griechischer Süßwein)
etwas Wasser oder Suppe
Zubereitung:
Fleisch in ca. 3 cm große Würfel schneiden und in einer Schüssel mit dem Mehl vermischen.
Butterschmalz und Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch portionsweise darin anbraten, dann zur Seite stellen.
Im selben Fett werden die Schalotten und der Knoblauch rundherum angebraten, dann aus der Pfanne nehmen.
Im Bratenfett lässt man das Tomatenmark kurz karamellisieren, bevor man mit dem Balsamico und etwas heißer Brühe oder Wasser ablöscht.
Im Slow-Cooker wird jetzt wie folgt geschichtet (Tipp von Veronika):
Zuerst die Tomaten , darüber das angebratene Fleisch, dann die Zwiebeln und der Knoblauch.
Mit Salz, Pfeffer, Zucker, Kreuzkümmel, Zimt und Nelken würzen. Rosmarin, Thymian und Lorbeerblätter dazu geben. Den Bratensatz und den Wein zugießen. Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit zugeben, bis der Inhalt bedeckt ist.
Zugedeckt darf der Eintopf jetzt auf der Einstellung „LOW“ ca. 6 Stunden schmoren – während dessen soll auch nicht umgerührt werden.
Fakultativ kann Stifado auch in einem Bräter, zugedeckt auf kleinster Flamme am Herd oder im Backrohr bei 95 Grad gegart werden. Das Fleisch soll mürbe sein und sich mit der Gabel zerdrücken lassen.
Als Beilage passen Ofenkartoffeln oder Kritharaki, Fladenbrot und Salat.
Griechische Götter sehen herunter und lächeln wohlwollend, während wir genießen!