Was tun im Winter, wenn es keine Marillen oder Zwetschken für süße Knödel gibt? Dann greift man eben auf saisonales Obst zurück, in diesem Fall auf die guten Äpfel der Sorte Topaz.
Es gibt unzählige Rezepte für Apfelknödel, die man im Netz findet, eines klingt besser als das andere, ob gebacken, gekocht, frittiert, ob Semmelmasse, Topfenteig oder auch Kartoffelteig. Oft werden die Knödel mit Apfelmasse gefüllt, dann werden die Äpfel wieder unter die Teigmasse gemischt. Man hat wirklich die Qual der Wahl.
Das einfachste Rezept für Apfelknödel habe ich in meinem alten Schulkochbuch gefunden, wo 1/4 l Milch, 3/4 kg Mehl und 1 Ei zu einem festen Teig gerührt werden, dann werden 1 kg geschälte, klein geschnittene Äpfel dazu gemischt, Knödel geformt und in Salzwasser gekocht. Serviert mit zerlassener Butter und gerösteten Brösel bestreut.
Ganz so einfach wollte ich es mir diesmal nicht machen, mein Rezept gibt es etwas weiter unten.
Der Hausherr meinte zu meinem Vorschlag, einmal Apfelknödel zu machen: kannst Du da vielleicht etwas mit Mohn machen? So eine Art Mohnbutter zu den Knödeln?
Nun ja, Graumohn aus dem Waldviertel ist im Vorrat, aber der muss erst noch gequetscht werden.
Ein Glück, wenn die alte Mohnquetsche von der Schwiegermutter vererbt wurde.
So ging er gleich ans Werk und der Wunsch wurde gerne erfüllt.
Rezept für 7-8 Knödel
Für den Teig:
300 g Kartoffeln, mehlige Sorte, gekocht, geschält
30 g Topfen oder Frischkäse
30 g weiche Butter
60 g Universal- oder griffiges Mehl
30 g Kartoffelstärkemehl
1 Ei
etwas Salz
für die Fülle:
3 Äpfel, säuerliche Sorte, hier Topaz, geschält, entkernt
2 EL Zucker
1 EL Butter
etwas Zitronensaft
Zimt
fakultativ: 1/2 Stamperl Calvados (oder anderer Apfelbrand)
Für die Mohn-Nuss-Butter:
60 g Butter
1/2 EL Zucker
5 El gequetschter (oder geriebener) Mohn
2 EL geriebene Walnüsse oder Mandeln
Für die Garnitur:
leicht karamellisierte Apfelspalten, wer will, ebenfalls mit etwas Calvados (falls keine Kinder mitessen)
Zubereitung:
Kartoffeln durch die Kartoffelpresse pressen, mit Topfen, Butter, Mehl, Stärkemehl, Ei und etwas Salz zu einem Teig kneten.
Für die Fülle Zucker mit etwas Wasser in einer Pfanne karamellisieren, die in kleine Würfel geschnittenen Äpfel mit der Butter dazu geben, kurz ankaramellisieren. Dann mit etwas Zitronensaft, Zimt und wer will, mit etwas Calvados vermischen. Auskühlen lassen.
Den Teig auf einer bemehlten Backmatte zu einer Rolle formen, davon Stücke abschneiden, flach pressen und mit einem guten EL der Apfelmasse füllen, dann mit bemehlten Händen zu Knödel formen.
Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Knödel darin einlegen. Leicht wallend ca. 10 Minuten ziehen lassen, bis sie nach oben steigen.
Während dessen für die Mohn-Nuss-Butter 60 g Butter in einer Pfanne erhitzen, den Mohn, die Nüsse und den Zucker zugeben und alles kurz anrösten.
In einer weiteren Pfanne die Apfelspalten für die Garnitur kurz karamellisieren, mit Calvados flambieren.
Die fertig gekochten Knödel aus dem Wasser heben und in den Mohn-Nussbrösel wälzen.
Auf Tellern mit den Apfelspalten anrichten, mit Staubzucker bestreuen und genießen.
Uns haben diese Apfelknödel ausgezeichnet gemundet, die werden sicher wieder einmal gemacht. Ich kann mir so einen Knödel – eventuell mit Sabayon serviert – als Dessert nach einem leichten Menü auch sehr gut vorstellen.